Hansa Rostock Klassenerhalt oder Rotstift

Zehn Jahre spielte Hansa Rostock ununterbrochen in der ersten Liga. Jetzt müssen sich die Rostocker erstmals mit dem Gedanken anfreunden, als Zweitligist weiter zu spielen. Ein Abstieg hätte allerdings verheerende Folgen.

Hansa Rostock kämpft zurzeit mit der prekären Tabellensituation. Die Hanseaten haben als 16. schon sieben Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Ob sie nächstes Jahr noch weiter in der ersten Liga spielen, ist also noch ungewiss. Deswegen plant der Verein jetzt zweigleisig. Um der Entscheidung erste oder zweite Liga auszuweichen, reichten die Hanseaten die Lizenzunterlagen für die Spielzeit 2005/2006 sowohl für die erste als auch für die zweite Liga bei der Deutschen Fußball Liga ein. "Es fällt nicht leicht, von der zweiten Liga zu sprechen, vor allem weil wir mit aller Macht versuchen, den Klassenverbleib noch zu schaffen", sagte Hansas Vorstandsvorsitzender Manfred Wimmer der DPA. "Aber wegen des Lizenzierungsverfahrens sind wir dazu gezwungen."

Sollten die Hanseaten im zehnten Jahr ihrer ununterbrochenen Erstligazugehörigkeit absteigen, hätte das dramatische Folgen. In allen Bereichen müsste der Rotstift angesetzt werden. Der geplante Etat für das Oberhaus von 25,9 Millionen würde sich auf 13,5 Millionen Euro halbieren. Vor allem aber personell stünden herbe Einschnitte an. Von den 60 Angestellten des Vereins und der Ostseestadion GmbH haben bereits sechs den "Blauen Brief" bekommen, im Falle des Abstiegs müsste Hansa nach Aussage von Wimmer ohne ein Drittel der Beschäftigten auskommen. «Wir wollen kein Job-Killer sein, aber die Lage würde uns dann dazu zwingen. Wir versuchen aber derzeit Konzepte zu erarbeiten, mit denen wir Arbeitsplätze retten können», erklärte der 50-Jährige.

Auch sportlich stünde Hansa beim Gang in die 2. Liga ein gewaltiger Umbruch bevor. Jari Litmanen, Marcus Allbäck und Michael Hartmann haben nur Erstligaverträge, Kapitän Mathias Schober eine Ausstiegsklausel. Elf Spieler besitzen zwar gültige Verträge für die 2. Liga, Abgänge können aber nicht ausgeschlossen werden. Die Kontrakte von neun Akteuren laufen aus.

DPA
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