Interview "Mir tun die Spieler leid"

Trotz Niederlage zieht Teamchef Rudi Völler ein positives Fazit aus dem gestrigen Freundschaftsspiel gegen Italien. Einziger Kritikpunkt: die mangelhafte Chancenauswertung.

Das Interview mit Rudi Völler wurde aufgezeichnet von Oliver Hartmann (dpa)

Welches Fazit ziehen Sie aus der 0:1-Niederlage gegen Italien?

"Ich würde ja gerne mal nach einem Spiel gegen einen so genannten Großen sagen, wir haben nicht nur gut gespielt, sondern auch gewonnen. Leider hat es wieder nicht geklappt. Mir tun die Spieler leid."

Weil sie aus sieben Chancen kein Tor gemacht haben?

"Wenn man sieht, wie die Mannschaft auf die ganzen Ausfälle reagiert hat, muss man das Spiel positiv werten. Der einzig wahre Kritikpunkt ist der, dass wir kein Tor erzielt haben. Alles andere war in Ordnung."

Ihre Mannschaft kam aber erst in der letzten halben Stunde besser auf. Lag dies nicht vor allem daran, dass die Italiener noch in der Saisonvorbereitung stecken und daher konditionell einbrachen?

"Ich glaube nicht, dass die Italiener kräftemäßig abgebaut haben. Das wäre ja ein Armutszeugnis für die italienischen Vereins- Trainer, wenn die Spieler gut eine Woche vor dem Saisonstart nicht richtig fit wären. Die Überlegenheit kam eher daher, dass wir ein unheimlich hohes Tempo gegangen sind und in der zweiten Halbzeit auch mehr riskiert haben.»

Welche Konsequenzen ziehen Sie für die anstehenden EM- Qualifikationsspiele auf Island und gegen Schottland?

"Wenn wir in den beiden Spielen so auftreten wie heute, sehe ich keine Probleme. Es werden sicherlich einige Leute, die hier gespielt haben, auch dann dabei sein. Wir müssen den Spielern, vor allem den Stürmern, weiter vertrauen."

Wie schwer wiegt der Verlust der Tabellenführung an Island, das sich auf den Färöer-Inseln mit 2:1 durchgesetzt hat?

"Mit dem Ergebnis hatte ich gerechnet. Die Tabelle hat nichts zu sagen. Da wir ein Spiel weniger ausgetragen haben, haben wir nach wie vor alles selbst in der Hand."

DPA

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