Die Champions League soll die Liga der »Champions« sein. Doch genau aus diesem Blickwinkel hat sich in der Königsklasse des europäischen Fußballs eine kleine Absurdität ereignet.
In dieser Saison steht mit Bayer Leverkusen eine Mannschaft im Finale, bei der man sich genau überlegen muss, ob sie wirklich zu den »Champions« zählt. In Deutschland jedenfalls hat Bayer den Ruf des »ewigen Zweiten«.
Die ewige Nummer Zwei
Die Rheinländer haben zwar Europa mit attraktivem Offensivfußball verzaubert und bewiesen, dass sie zu den besten Mannschaften dieses Kontinents gehören. Dennoch zeigt der Umstand, dass gerade eine »ewige Nummer Zwei« sich die
Krone der europäischen »Champions« aufsetzen kann, die Widersprüchlichkeit dieses Wettbewerbs.
Hinzu kommt die Geschichte der Champions League. Sie ist aus dem Pokal der Landesmeisters entstanden und somit ursprünglich das Turnier, in dem sich die Meister der europäischen Fußballnationen messen. Bayer Leverkusen jedoch hat noch nie die deutsche Meisterschaft gewonnen.
So schön es für den deutschen Fußball ist, eine Mannschaft im Finale zu haben. Ein trauriger Umstand sollte durch die Situation trotzdem klar werden: In Europas Königsklasse geht es schon lange nicht mehr darum den Meister der
Meister zu ermitteln. Es geht um schönen Fußball und vor allem um viel Geld. Die Liga der Champions hat nicht nur ihren Namen ad absurdum geführt, sondern auch ihre Vergangenheit endgültig verkauft.
Christian Meyer