Der niederländische Fußballprofi Nacer Barazite vom FC Utrecht hat in seiner Heimat für mächtig Gesprächsstoff gesorgt. Der Muslim verweigerte der TV-Reporterin Hélène Hendriks nach einem Interview aus religiösen Gründen den Handschlag. Dem männlichen Interviewer John de Wolf schüttelte er nach dem 4:2-Sieg seines Teams gegen Twente Enschede dagegen die Hand.
In den sozialen Medien wird die (ausgebliebene) Geste bereits heftig diskutiert. Eine besonders heftige Reaktion leistete sich Johan Derksen, der ehemalige Chefredakteur des Fußball-Magazins "Voetbal International": "Wenn er sich so benimmt, muss er sich für den IS rekrutieren lassen", sagte Derksen in einer Talkshow.
Der Klub bittet die Journalisten um Rücksicht
Vor Beginn der Saison hatte der FC Utrecht die Medien in einem Rundschreiben darüber informiert, dass Barazite und sein Teamkollege Yassin Ayoub aus religiösen Gründen Frauen nicht die Hand geben würden. Der Klub bat die Journalisten, dies zu berücksichtigen.
Reporterin Hendriks gab an, dies beim Interview vergessen zu haben. Später am Abend teilte sie via Twitter mit, sie habe "überhaupt kein Problem damit, wenn mir jemand aus religiösen Gründen nicht die Hand gibt". Und im Übrigen sei Barazite ein richtig netter Kerl. Allerdings löschte sie die Tweets später wieder.