Alemannia Aachen hat Fußball-Geschichte geschrieben und als erster Zweitligist die dritte Runde des UEFA-Pokals erreicht. In ihrem letzten Gruppenspiel gewannen die Aachener bei dem schwachen AEK Athen mit 2:0 (0:0). Durch den Erfolg schaffte der DFB-Pokalfinalist der vergangenen Saison noch den Sprung auf den dritten Platz in der Gruppe H und den Einzug in die Runde der letzten 32. Der Erik Meijer (57.) und der eingewechslte Daniel Gomez (84.) machten mit ihren Treffern die vorweihnachtliche Bescherung für den Tabellenvierten der 2. Bundesliga perfekt und sorgten für die größten Erfolg in der Vereinsgeschichte.
Aachen kam schwer in Schwung
Gegen die defensiv eingestellten Griechen, die in der Gruppenphase ohne Punkt blieben, tat sich die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking lange Zeit schwer. Die Aachener, bei denen Willi Landgraf für Dennis Brinkmann in die Abwehrkette rückte, besaßen zwar Feldvorteile. Doch ihre spielerischen Mittel kamen vor 5000 Zuschauern im spärlich besetzten Olympiastadion zunächst nicht zum Tragen.
Die beste Alemannia-Chance hatte in der ersten Halbzeit Kai Michalke (30.), dessen Schuss vom Athener Evangelos Moras auf der Torlinie abgewehrt wurde. Doch auch AEK, als Tabellendritter in der ersten griechischen Liga noch ungeschlagen, hatte eine gute Möglichkeit, als Aachens Torwart Stephan Straub bei einem Schuss von Leonidas Kampantais (18.) sein Können zeigen musste.
Führungstreffer durch Meijer
Nach dem Wechsel brachten die Athener ihren Stürmer-Star Nikos Liberopoulus ins Spiel. Doch nur kurzfristig sorgte er mit einigen Schüssen für Wirbel in der Aachener Abwehr. Als die Gastgeber wieder defensiver wurden, fiel der insgesamt verdiente Führungstreffer durch Erik Meijer. Nach einem Pfostenschuss von Reiner Plaßhenrich brauchte der Niederländer aus einem Meter nur noch abzustauben.
Danach setzte Aachens Trainer Hecking vor allem auf Absicherung. Er nahm Mittelfeldspieler Cristian Fiel raus und wechselte Verteidiger Thomas Stehle ein. Dennoch blieben die Aachener die Ton angebende Mannschaft. AEK fiel nichts ein, um den Zweitligisten in Bedrängnis zu bringen. Im Gegenteil: Die Aachener bewiesen endlich ihre spielerischen Qualitäten und schafften mit dem 2:0 durch Gomez nach Vorarbeit von Stefan Blank die Entscheidung.
Stuttgart ist Gruppensieger
Der Tabellen-Dritte der Fußball-Bundesliga krönte seine tolle Halbserie mit einem 2:1 (1:0)-Sieg gegen Dinamo Zagreb und verdrängte Benfica Lissabon am letzten Spieltag der Zwischenrunde von Platz 1 der Gruppe G.
Christian Tiffert (15.) und Fernando Meira (75.) beseitigten mit ihrem jeweils ersten Wettbewerbs-Tor gegen die Kroaten die letzten Zweifel am Überwintern im Europacup. Vor 41.000 Zuschauern im Daimler-Stadion gerieten die Schwaben nach dem Ausgleich durch Ivan Bosnjak (66.) nur kurz aus der Spur.
Die Schwaben zeigen schnell ihre Überlegenheit
Der VfB dominierte die Partie gegen den kroatischen Rekordmeister praktisch nach Belieben. Auch ohne ihren weiter verletzt fehlenden Kapitän Zvonimir Soldo, dessen Vertragsverlängerung bis 2006 vor Spielbeginn bekannt gegeben wurde, ließen die Schwaben den Ball zur Freude der Fans gekonnt durch die eigenen Reihen laufen. Bereits nach einer Viertelstunde wurde die Überlegenheit mit der Führung belohnt, als sich Tiffert nach glänzendem Zuspiel von Kuranyi durchsetzte und Vladimir Vasilj im Dinamo-Tor auf dem falschen Fuß erwischte.
Weitere hochkarätige Möglichkeiten zu einem komfortablen Vorsprung schon bis zur Pause ließ der VfB ungenutzt. Kuranyi scheiterte in der 23. Minute an Vasilj. Vier Minuten später lenkte der Gäste-Keeper einen Cacau-Schuss reaktionsschnell über die Latte. Dinamo, das im UEFA-Cup-Halbfinale 1989 an den Schwaben gescheitert war, konnte nicht an alte Glanzzeiten anknüpfen und machte vor der Pause nur durch einen Distanzschuss von Eduardo da Silva (22.) auf sich aufmerksam, der knapp am VfB-Gehäuse vorbeiflog.
Ohne ihre Schlüsselspieler Nico Kranjcar und Jasim Agic blieben die Gäste auch im zweiten Durchgang in der Offensive nahezu wirkungslos. Um so überraschender kamen die Kroaten in der 66. Minute zum Ausgleich, als Bosnjak einen flache Hereingabe an Hildebrand vorbei ins Tor verlängerte. Erst zwei Minuten vorher hatte Cacau auf der Gegenseite die Riesenchance vergeben, mit dem 2:0 alles klar zu machen. Erst nach Meiras Treffer fand der VfB wieder zu seinem überlegten Spiel zurück. In der Schlussphase feierte der für Kuranyi eingewechselte Marco Streller nach sechseinhalbmonatiger Verletzungspause ein umjubeltes Comeback im VfB-Trikot.