Keisuke Honda wird in Japan "Kaiser" genannt, aber eigentlich weiß niemand genau, warum. Sonderlich erhaben oder mächtig tritt er in seiner Nationalmannschaft nicht auf. Die japanischen Fans lieben den 24 Jahre alten Stürmer eher aufgrund anderer Eigenschaften: Er ist sehr selbstbewusst, hat einen Hang zu extravagantem Auftreten mit seinen blond-gefärbten Haaren und modischen Klamotten - und er schießt mit Vorliebe entscheidende Tore.
Sein Treffer zum 1:0 gegen Kamerun bescherte seinem Land den ersten WM-Sieg außerhalb der Heimat. Schon im März hatte er ZSKA Moskau mit seinem Siegtor beim FC Sevilla ins Viertelfinale der Champions League geschossen. Honda ist von seinen Gegnern nur schwer zu fassen. Er ist sehr beweglich, pendelt ständig zwischen Mittelfeld und Angriff hin und her. Den schwerfälligen Verteidigern Kameruns ging er in Bloemfontein damit stark auf die Nerven.
Schon bevor er 2009 von VVV Venlo in den Niederlanden nach Moskau wechselte, wollten ihn Ajax Amsterdam und der FC Liverpool haben. Vielleicht kommt nach dieser WM noch die eine oder andere Offerte dazu. Nach dem Sieg gegen Kamerun lobte er die Taktik des Trainers und die Leistung der Verteidiger, aber er verlor kein Wort über sich selbst. Das hatte dann doch etwas Großzügiges und Kaiserliches.