Michael Conlan Irischer Boxer flippt aus und legt sich mit Wladimir Putin an

Mit der Entscheidung der Ringrichter in Rio de Janeiro war Boxer Michael Conlan ganz und gar nicht einverstanden. Auf Twitter fuhr er dann schwere Geschütze auf - gegen den Boxverband und den russischen Präsidenten.

Viel eindeutiger hätte Michael Conlans Reaktion kaum ausfallen können. Mit ausgestreckten Mittelfingern schritt der Ire am Dienstag durch den olympischen Boxring. Ein Gruß an die drei Ringrichter, die gerade ein einstimmiges Urteil gefällt hatten: Wladimir Nikitin hatte den Kampf im Bantamgewicht nach Punkten gewonnen. Conlan und nicht wenige Experten waren da anderer Meinung.

Der Box-Weltverband Aiba sei von Korruption durchzogen, rief Conlan in ein Mikrofon am Ring. "Sie sind verdammte Betrüger. Sie sind bekannt dafür, Betrüger zu sein. Amateurboxen stinkt von Kopf bis Fuß." Er wolle unter diesen Umständen nie wieder abseits des Profilagers boxen. "Wenn Menschen Olympia schauen und diese Entscheidungen sehen ... ich denke, Boxen ist tot."

Michael Conlan wettert gegen Wladimir Putin

Auf Twitter legte Conlan sogar noch nach und schoss gegen Aiba und den russischen Präsidenten Wladimir Putin: "Hey Wlad, wie viel haben sie Dir berechnet, Bruder?" schrieb Conlan auf Twitter.

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Nach Meinung zahlreicher Beobachter war auch der Kasache Wassili Lewit im Schwergewichtsfinale gegen den Russen Jewgeni Tischtschenko deutlich überlegen, verlor jedoch einstimmig nach Punkten. Kommentatoren sprachen nach dem Votum der drei Punktrichter aus Algerien, Irland und Kolumbien von einem skandalösen Urteil.

Boxverband zieht Ringrichter ab

Tatsächlich zieht der Box-Weltverband nach mehreren krassen Fehlurteilen Konsequenzen: eine ungenannte Zahl an Ring- und Kampfrichtern wird in Rio nicht mehr am Ring Platz nehmen. "Weniger als eine Handvoll an Entscheidungen" sei nicht auf dem erwarteten Niveau getroffen worden, teilte die Aiba mit. Die Ergebnisse der beanstandeten Duelle blieben jedoch gemäß der Aiba-Regeln bestehen. Der Verband hatte die 239 Kämpfe überprüft, die bis Mittwochmorgen stattgefunden hatten.

Boxer Conlan regt diese Entscheidung noch mehr auf: "Wow, das sagt eine Menge über die Aiba aus, Ringrichter nach Hause zu schicken, die Träume ruinieren", kommentiert Conlan die Entscheidung auf Twitter. Und er fragt: "Was passiert mit den Leuten, deren Träume ruiniert wurden?"

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
tkr mit DPA

PRODUKTE & TIPPS