Olympia in Rio Ein Hürdenläufer wird vom Helden zur Lachnummer - und wieder zum Helden

Einmal Star und zurück - und dann wieder Star: Jeffey Jumis, ein haitianischer Hürdenläufer, schreibt mit seinem Auftritt im Vorlauf über 110 Meter eine der ganz besonderen Geschichten von Olympia 2016.

Es ist eine dieser Geschichten, die wohl nur bei Olympischen Spielen geschrieben wird: Jeffrey Julmis ist ein in den USA lebender Hürdenläufer aus Haiti, der im Vorlauf zum 110-Meter-Finale eine ganz besondere Show liefert. Er präsentiert sich ein bisschen wie Sprint-Superstar Usain Bolt, zumindest Gestik und Mimik scheint er sich akribisch beim Jamaikaner abgeschaut zu haben - so selbstbewusst und siegessicher, an der Grenze zur Arroganz.

Soweit das Vorgeplänkel. Nach dem Startschuss ist es dann aber flugs vorbei mit der überheblichen Attitüde: Der 28-Jährige rennt gleich voll in die erste Hürde, liegt bäuchlings auf der blauen Tartanbahn und sieht also schon nach Sekunden nur noch die Hacken der Konkurrenz - und die entfernen sich in Windeseile.

Olympia: Jeffrey Julmis macht das Beste draus

Immerhin: Julmis macht das Beste draus und zeigt, dass er verstanden hat, worum es bei Olympia geht - er rappelt sich auf und läuft unter den Anfeuerungen der Zuschauer als Solist weiter. Nach 25,56 Sekunden ist er schließlich im Ziel. Vom selbsternannten Helden zur Lachnummer - und zurück zum Helden. Was für eine olympische Geschichte!

Nicht zu viel versprochen hatte Julmis bereits Stunden vor dem Rennen via Twitter: Er laufe, seit er sieben Jahre alt sei - und werde am Abend alles auf der Bahn lassen, verkündete er dort. Man kann es nicht anders sagen: Der Haitianer hat Wort gehalten.

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