Der Deutsche-Eishockey-Bund (DEB) macht die Arbeit, die anderen kassieren - beim Millionen-Unternehmen Eishockey-Weltmeisterschaft wird der DEB nicht reich. Auf der Basis von 250 000 Zuschauern bleibt dem Verband ein Gewinn von gerade einmal einer Million Mark. »Aber es geht nicht ums Geld, sondern darum, dass wir unseren Sport gut präsentieren«, sagte DEB-Sportdirektor Franz Reindl.
Der DEB, der bei der WM 1993 noch 2,3 Millionen Mark verdiente, will den Erlös aus dem zweiwöchigen Turnier in den Nachwuchsbereich investieren. Im Vergleich zu den anderen Summen ist die DEB-Million nur ein Taschengeld. Der Weltverband (IIHF) erhält vom DEB eine Million Schweizer Franken (1,25 Millionen Mark) dafür, dass er die WM ausrichten darf. 20 Millionen Mark zahlt die Schweizer Agentur CWL jährlich für die Vermarktungsrechte aller WM-Turniere bis hinunter zu den Junioren. Mit diesem Betrag deckt die IIHF einen Großteil ihres 28-Millionen-Budgets.
Kleinere Sponsoren
Während dem DEB allein die Einnahmen aus dem Kartenverkauf und verschiedener kleiner Sponsoren zu gute kommen, macht die zur Kirch- Gruppe gehörende CWL die WM zur Goldgrube. Für den Verkauf der TV- Lizenz bis 2003 bekam der Schweizer Vermarkter zwischen 15 und 20 Millionen Mark - die Agentur besitzt die TV-Rechte noch bis zum Jahr 2007. Weltweit wird die WM 2001 von rund 700 Millionen Fernsehzuschauern verfolgt. Die zehn offiziellen Hauptsponsoren zahlen schätzungsweise 14 Millionen Mark für ihre Exklusiv-Werbung auf der Bande, der Eisfläche und der Eismaschine.
Austragungsorte profitieren
Von der fünften WM in Deutschland nach 1955, 1975, 1983 und 1993 profitieren auch die Austragungsorte Hannover, Köln und Nürnberg. Mehr als 200 Millionen Mark sind mittel- und langfristig als zusätzliche Wertschöpfung durch die WM zu erwarten. Ein Studie geht außerdem davon aus, dass jeder WM-Tourist mit Ticket, Reise, Unterkunft, Verpflegung und Vergnügen etwa 1000 Mark ausgibt.
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