French Open Federer kämpft sich ins Halbfinale

Im ersten Satz wurde er von Fernando Gonzales vorgeführt, dann schlug er mit Präzision und Nervenstärke zurück: Roger Federer steht in Paris im Halbfinale und darf weiter auf den ersten French-Open-Titel seiner Karriere hoffen.

Gegen den Chilenen Fernando Gonzalez setzte sich der Weltranglisten-Erste in einer Neuauflage des Australian-Open-Finals 2007 nach schwachem Beginn am Ende klar mit 2:6, 6:2, 6:3, 6:4 durch. Im Kampf um den Einzug ins Endspiel der bedeutendsten Sandplatz-Veranstaltung der Welt trifft der 26 Jahre alte Tennis-Profi aus der Schweiz an diesem Freitag auf den Franzosen Gael Monfils oder David Ferrer aus Spanien.

Mit hängenden Schultern und ratlosem Blick musste Federer nach dem ersten Satz auf der Bank Platz nehmen. Die Nummer 25 im ATP-Computer jagte den zwölfmaligen Grand-Slam-Sieger über das rote Ziegelmehl, dass sich die Zuschauer verwundert die Augen rieben. Federer gelang fast nichts, Gonzalez so gut wie alles. Gegen die harten Aufschläge des München-Siegers fand Federer keine Mittel. Drei Breaks kassierte er im ersten Satz und versuchte es irgendwann mit der eigenwilligen Taktik Serve-and-Volley beim zweiten Aufschlag - ohne Erfolg.

Federer auf den kleineren Court verbannt

Bereits zum zweiten Mal hatten die Organisatoren Federer auf den etwas kleineren Court Suzanne Lenglen geschickt und nicht auf dem Center Court spielen lassen. Dort duellierten sich der französische Hoffnungsträger Monfils und der Weltranglisten-Fünfte Ferrer. Normalerweise lässt sich der Basler von solchen Begleiterscheinungen nicht aus dem Tritt bringen, was er nach dem verschlafenen Beginn dann auch in den Sätzen zwei bis vier standesgemäß dokumentierte.

Im zweiten Halbfinale an diesem Freitag kommt es zum Showdown der Federer-Jäger Rafael Nadal und Novak Djokovic. "Das wird schwer, er hat mich in Hamburg ganz schön gequält", sagte Nadal am Dienstag an seinem 22. Geburtstag. Am Rothenbaum hatte der Titelverteidiger aus Spanien nur mit viel Mühe im Halbfinale gegen Djokovic gewonnen.

Sharapova verliert Nummer-1-Status

Zuvor hatten die Russinnen Dinara Safina und Jelena Dementjewa mit einem packenden Viertelfinal-Duell für einen Glanzpunkt in der ansonsten eher eintönigen und wenig spektakulären Damen-Konkurrenz gesorgt. Die jüngere Schwester des früheren Weltranglisten-Ersten Marat Safin drehte wie schon gegen Maria Sharapova ein verloren geglaubtes Match. 4:6, 2:5 lag die 22-Jährige zurück, wehrte einen Matchball ab und gewann nach 2:36 Stunden Spielzeit noch mit 4:6, 7:6 (7:5), 6:0. Im Halbfinale trifft die Berlin-Siegerin in Swetlana Kusnezowa erneut auf eine Russin. Das zweite Halbfinale ist eine rein serbische Angelegenheit zwischen Ana Ivanovic und Jelena Jankovic.

In jedem Fall wird es am Montag eine neue Nummer eins bei den Damen geben - Ivanovic, Jankovic oder Kusnezowa. Sharapova verliert ihre Spitzenposition, die sie nach dem Rücktritt der Belgierin Justine Henin übernommen hatte, nach nur drei Wochen wieder.

DPA
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