Die Berlinerin Marianne Buggenhagen hat einen Weltrekord im Diskuswerfen aufgestellt und die zweite Goldmedaille für das deutsche Team bei den Paralympics geholt. Die querschnittsgelähmte 55-Jährige erzielte am Dienstag eine Weite von 27,80 Meter und bekam dafür 1060 Punkte. Damit errang die "Sportlerin des Jahres 1994" ihr neuntes Gold bei Paralympics. "Ich fühlte mich fit wie nie", sagte Buggenhagen, der besonders der Regen am Morgen im Nationalstadion gefiel. "Ich bin Asthmatikerin, und habe super Luft bekommen."
Silber gewann die Chinesin Wang Ting mit 17,04 m, aber immerhin 1010 Punkten, weil sie schwerer gehandicapt ist als Buggenhagen. Dritte wurde Jana Fesslova aus Tschechien (24,82/946).
Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) beklagte unterdessen den ersten Dopingfall der Spiele. Der pakistanische Gewichtheber Naveed Ahmed Butt wurde in einem Trainingstest am vergangenen Donnerstag der unerlaubten Einnahme von Anabolika überführt. Der Athlet wurde umgehend für zwei Jahre gesperrt.
Das 14. Edelmetall für das deutsche Team holte Astrid Höfte von Bayer 04 Leverkusen im Weitsprung der Unterschenkelamputierten. 4,47 Meter reichten zu Bronze. Lange Zeit lag sie sogar auf einem Silberrang, im letzten Versuch zog die Französin Marie-Amelie le Fur an ihr vorbei und sicherte sich Silber mit einer Weite von 4,71 Metern. Gold ging mit 4,82 Metern an Andrea Scherney aus Österreich.