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Ratte klettert auf Dönerspieß – Stammt das ekelhafte Video aus Berlin?

Faktencheck Ratte klettert auf Dönerspieß: Stammt das ekelhafte Video wirklich aus Berlin?

Sehen Sie im Video: Ratte klettert auf Dönerspieß – Stammt das unappetitliche Video wirklich aus Berlin?




Unhygienische Zustände: Eine Ratte klettert in einem Restaurant auf einen Dönerspieß.


Das Video verbreitet sich seit Jahren immer wieder in den sozialen Netzwerken – häufig zusammen mit der Behauptung, dass die Aufnahmen aus Berlin-Neukölln stammen würden.


Doch was hat es mit dem unappetitlichen Clip auf sich?


Das Video der Ratte auf dem Dönerspieß ist mehrere Jahre alt.


Bereits im Jahr 2014 berichtet eine saudi-arabische Nachrichtenseite über den kurzen Clip. (Quelle: sabq.org) Das Video soll in Taif im westlichen Teil Saudi-Arabiens aufgenommen worden sein.


Eine längere Version des Videos macht deutlich, dass der Clip nicht aus Berlin stammt.


In der Spiegelung der Glasscheibe sieht man den Schriftzug "UNITED PHARMA" – der Ausschnitt deckt sich mit dem Design des Logos der saudi-arabischen Apotheken-Kette "United Pharmacy".


Medienberichten zufolge wurde das Restaurant nach dem Vorfall geschlossen.


Das Video macht deutlich, wie einfach Inhalte in den sozialen Netzwerken aus dem Kontext gerissen werden können. So wird aus einem alten Video aus Saudi-Arabien ein vermeintlich aktueller Clip aus Berlin-Neukölln.




Wie untersuchen wir in der Redaktion Videos auf Manipulation? Dabei ist ein Blick auf die Details wichtig. Die Einzelbilder eines Videos verraten oft, ob ein Video bearbeitet wurde. Wir schauen uns Bild für Bild genau an und vergrößern einzelne Ausschnitte. Indizien für einen Fake sind zum Beispiel: fehlende Bewegungsunschärfe, unnatürlicher Schattenwurf oder Schnittfehler. Beim stern gilt generell: Seriosität vor Schnelligkeit. Wir checken Fakten und Material immer gründlich gegen, bevor wir sie veröffentlichen. Dafür arbeiten wir mit dem redaktionsübergreifenden "Team Verifikation" zusammen mit RTL, NTV, RTL2, Radio NRW.
Nach Anschlag in Halle - erneut Schuss auf Döner-Imbiss?

Folgen des Rechtsterrors Nach Anschlag in Halle – erneut Schuss auf Döner-Imbiss?

Der vom Terroranschlag von Halle betroffene Imbiss "Kiez-Döner" kämpft mit wirtschaftlichen Problemen. Die Einnahmen seien massiv eingebrochen, der Imbiss habe seit dem Anschlag nur noch ein Drittel des vorher üblichen Umsatzes gemacht, sagte der ehemalige Betreiber Izzet Cagac der Deutschen Presse-Agentur. Er selbst möchte nicht mehr vor Fernseh-Kameras treten. Auch aus Angst um seine noch schulpflichtigen Kinder. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass es ein neues Loch in der Scheibe des Imbiss gibt. Die Polizei sprach in diesem Zusammenhang davon, dass das Loch den Eindruck erwecke, durch eine Schusswaffe entstanden zu sein. Ralf Karlstedt, Polizei Halle: "Möglicherweise ist dieses Loch hier schon länger in der Scheibe, zumindest gibt es da Hinweise von einem Mitarbeiter des Geschäfts." Jonas Neyda, "Mitteldeutsche Zeitung", Journalist: "Wir haben uns dann sofort auch Bilder angeguckt von dem Tag nach dem Anschlag, nach dem 09. Oktober, und haben festgestellt, dass an der Stelle damals kein Einschussloch zu sehen war. Und deswegen wussten wir, dass es ein neues Loch sein muss." Noch kämpfen sie um den Laden, sagte Kiez-Döner Betreiber Cagac. Er finanziere das Geschäft derzeit mit eigenen Mitteln, obwohl ihm der Laden offiziell nicht mehr gehört - nach dem Anschlag hatte er den Imbiss seinen Mitarbeitern geschenkt. Wie lange er das noch aushalte, wisse er noch nicht. Ein bis zwei Wochen denke er voraussichtlich noch über die Entscheidung nach. "Ich möchte damit abschließen", sagt er. Der "Kiez-Döner" war am 9. Oktober vorigen Jahres in der Nähe der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Halle zum zweiten Tatort eines Terroranschlags geworden. Der Täter beschoss den Laden und tötete einen 20 Jahre alten Gast. Zuvor hatte er vergeblich versucht, in die Synagoge zu gelangen.