AKTIENNEWS Übernahmespekulation lässt Viva-Kurs steigen

Die Aktie des am Neuen Markt gelisteten Musiksenders Viva Media setzte den Aufwärtstrend der Vorwochen auch am Montag fort, was Aktienhändler und Analysten auf Spekulationen um eine Übernahme des Unternehmens zurückführten.

»Da kann auf jeden Fall etwas dran sein. Wo Rauch ist, ist auch meistens Feuer«, kommentierte Analyst Peer Beers von Consors Capital in Frankfurt. »Der Kursanstieg der letzten Zeit ist ansonsten fundamental nicht zu erklären.« Zeitweise legte der Viva-Kurs um mehr als sechs Prozent auf 11,29 Euro zu. Auch ein Analyst einer Frankfurter Großbank hält einen Übernahmekampf um Viva für möglich. Die beiden Viva-Großaktionäre EMI und Vivendi brauchen Geld. »Allein deswegen könnte etwas an den Gerüchten dran sein«, so der Analyst. In den vergangenen sechs Wochen hat die Viva-Aktie mehr als 40 Prozent an Wert gewonnen und zeitweise des höchsten Stand seit Ende Oktober 2001 erreicht.

Am Wochenende hatte das Magazin »Der Spiegel« vorab berichtet, dass Viva möglicherweise vor einer Übernahme durch einen US-Medienkonzern steht. »Wir befinden uns mitten in einer Übernahmeschlacht«, hatte das Magazin den Mitbegründer des Musikkanals, Helge Sasse, zitiert. Die beiden US-Konzerne AOL Time Warner sowie Viacom kämpfen demnach derzeit um die Mehrheit an der Viva Media AG und bemühen sich um die Anteile der Großaktionäre EMI und Vivendi Universal, berichtete das Magazin weiter. Viva wollte sich indes nicht zu den Spekulationen äußern.

»Auffällige Käufer haben wir in der letzten Zeit nicht bemerkt«, sagte ein Aktienhändler einer Frankfurter Großbank. »Für den Kurs sind die Gerüchte erstmal gut.« Allerdings weiß man nicht, was eine Übernahme konkret bedeutet. »Vielleicht will man hier nur einen Konkurrenten loswerden«, fügte der Händler hinzu. Nach der Darstellung des »Spiegel« müsste Viva bei einer Übernahme durch Viacom um den Fortbestand ihrer unabhängigen Viva-Programme fürchten. Viacom ist der Mutterkonzern des Viva-Konkurrenten MTV. Eine Übernahme durch AOL würde für Viva mehr Sinn machen, sagte Analyst Beers. AOL ist bereits unter anderem über ein Joint Venture an dem Sender Viva 2 beteiligt. »Da bestehen bereits Synergien, die noch verstärkt werden könnten.«

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