China! Bei der Nennung dieses Wortes denkt derzeit kaum jemand zuerst an Menschenrechtsverletzungen oder die kommunistische Regierung, sondern an Geld, Geschäftschancen, Wachstum. Mit plus neun Prozent wächst die Wirtschaft im asiatischen Riesenreich fast doppelt so schnell wie im Rest der Welt - Deutschland kommt nicht mal auf zwei Prozent. Hinter den USA und Deutschland ist China die drittgrößte Handelsmacht der Welt. Und die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs sehen die Asiaten in 30 Jahren ganz vorn.
Klar, dass auch Finanzberater deutscher Banken das Reich der Mitte entdeckt haben. Mehr als zwei Dutzend Aktienfonds, die in chinesische Werte investieren, werden in Deutschland bereits angeboten. Doch für Anleger ist das Geschäft riskant.
Wie spare ich fürs Studium der Kinder?
Eltern sind verunsichert: Können sie ihren Kindern künftig noch ein Studium finanzieren, wenn dafür Gebühren anfallen? Schon hausiert die Versicherungsbranche mit so genannten Ausbildungsversicherungen. Doch der Name trügt, denn versichert wird nichts. Es handelt sich um eine normale Kapitallebensversicherung, in die Eltern einzahlen und die dann zum festgelegten Zeitpunkt ausgezahlt wird. Die Rendite ist aber viel zu niedrig. Sie liegt meist nur bei ein bis zwei Prozent, weil sehr hohe Fixkosten mitbezahlt werden müssen. Geeignet als Vorsorge ist der Banksparplan. Hier wird monatlich auf den Namen des Kindes eingezahlt. Bei der Versteuerung der Zinsen gilt der Freibetrag des Kindes (1370 Euro). Bei einem Jahreszins von zum Beispiel vier Prozent könnten also fast 35.000 Euro steuerfrei angespart werden.
Vom Boom ist am chinesischen Aktienmarkt nämlich nicht viel zu spüren. An den Börsen in Shanghai und Shenzen brachen die Kurse der über 1000 notierten Firmen in den vergangenen zwei Jahren im Schnitt um fast 40 Prozent ein. Ausländische Investoren haben nur beschränkten Zugang, misstrauen den als "Rote Kasinos" geschmähten Handelsplätzen. Anders nur in Hongkong: Die 33 größten dort gehandelten Werte legten im gleichen Zeitraum um knapp 40 Prozent zu.
Nur: Hongkong allein vermag China-Fonds nicht attraktiv zu machen. So gelang es nur sehr wenigen Fonds, in den vergangenen zwölf Monaten im Plus zu bleiben. Und man sollte sich auch nicht von den teils noch üppigen Zuwächsen bei einer längerfristigen Betrachtung täuschen lassen. Der Trend ist hier des Anlegers Feind, denn trotz der schon massiven Kursverluste sind chinesische Aktien gemessen an ihren Gewinnschätzungen mit Ausnahme der Hongkonger Qualitätstitel immer noch teuer.
Hinzu kommt, dass Ökonomen über Chinas Wachstumsverlauf uneins sind. Einige warnen bereits vor einer Überhitzung und dem nachfolgenden Absturz der chinesischen Konjunktur. Klaus Martini, Chef-Anlagestratege für Privatkunden der Deutschen Bank, sagt: "Die Regierung in Peking hat die Gefahren erkannt und reagiert. Das Wachstum geht weiter - wenn auch mit Risiken, die sich aus der gigantischen Umwälzung der chinesischen Wirtschaft ergeben."
Für asieninteressierte Privatanleger empfehlenswerter sind daher Fonds, die in ganz Asien auf Aktiensuche gehen. Sie haben zuletzt auch besser abgeschnitten. Läuft es in Shanghai und Shenzen nicht, können sie beispielsweise auch an den Börsen von Korea, Japan oder Indien gute Geschäfte machen. Sparer sollten aber auch hier allenfalls einen kleinen Teil ihres Vermögens anlegen.