Shenzhen 14-Jähriger in China zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt

China geht teilweise mit bemerkenswerter Härte gegen Straftäter vor (Symbolbild)
China geht teilweise mit bemerkenswerter Härte gegen Straftäter vor (Symbolbild)
© Johannes Neudecker / DPA
Ein Teenager in China muss lebenslang hinter Gitter. Ein Gericht in Shenzhen verurteilte ihn, weil er eine Mitschülerin erstach. Zudem verlor er alle politischen Rechte.

In China ist ein 14-Jähriger wegen vorsätzlicher Tötung an einer gleichaltrigen Mitschülerin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Mittlere Volksgericht der südchinesischen Metropole Shenzhen entzog dem Jungen laut Urteil außerdem lebenslang die politischen Rechte.

Nach Angaben des Gerichts waren Täter und Opfer Klassenkameraden. Der Junge hatte sich demnach für die Tat ein Klappmesser besorgt und stach im April auf die Jugendliche mehrfach ein. Sie starb trotz Rettungsversuchen. Der Angriff ereignete sich im Eingangsbereich ihres Wohnhauses.

Mordfall unter Teenagern in China: Gericht spricht von besonders verwerflichen Umständen

Die Tat sei geplant gewesen und mit besonders grausamen Mitteln ausgeführt worden, hieß es weiter. Das Gericht sprach von besonders verwerflichen Umständen.

Chinesische Lokalmedien berichteten zuvor unter Berufung auf Ermittler, der Junge könnte aus Neid auf die guten schulischen Leistungen der Mitschülerin gehandelt und geglaubt haben, sie blicke auf ihn herab. 

Seit einer Reform im Jahr 2021 können junge Menschen in China ab zwölf Jahren in besonders schweren Fällen strafrechtlich voll verantwortlich gemacht und bei Tötungsdelikten zu langjährigen bis hin zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt werden.

DPA
pgo

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