Die deutschen Verbraucher sehen mit wachsender Sorge in die Zukunft und wollen noch weniger kaufen. Die Entlassungen bei Opel und KarstadtQuelle hätten die Angst um den eigenen Arbeitsplatz verstärkt, erklärte das Nürnberger GfK-Institut am Mittwoch in seiner jüngsten Konsumklima-Studie. Viele Verbraucher rechneten mit Kürzungen beim Weihnachts- und Urlaubsgeld und einem Rückgang ihres persönlichen Einkommens. Das drücke die Kauflaune. Mit einer Verbesserung der Binnennachfrage sei dieses Jahr nicht mehr zu rechnen.
Aufkeimende Hoffnung zerstört
Die aufkeimende Hoffnung auf einen Wirtschaftsaufschwung sei wieder geschwunden, erklärten die Marktforscher nach der Befragung von 2.000 Konsumenten. Das geringe Wirtschaftswachstum und der Stellenabbau bei Opel und KarstadtQuelle verunsicherten die Verbraucher. Der Index für die Konjunkturerwartung fiel um 4,6 auf minus 16,5 Punkte, der Index für die persönliche Einkommenserwartung sank um 3,2 auf minus 15,5 Punkte. In der Folge ging auch die Neigung zurück, in naher Zukunft größere Anschaffungen zu tätigen - dieser Index sank um 1,2 auf minus 28,6 Punkte. Mit einer positiven Wende sei "in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen", hieß es.
Ein negativer Faktor seien auch die gestiegenen Ölpreise, weil sie zusätzlich Kaufkraft binden. "Der entscheidende Faktor bleibt jedoch die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren", erklärten die Marktforscher. Für November sagte die Gfk einen Konsumklima-Index von 2,3 wie im Oktober voraus. Für die Stabilisierung sei "vor allem die sinkende Sparneigung deutscher Verbraucher verantwortlich, die die Entwicklung des Konsumklimas" positiv beeinflusse. Arbeitsmarkt und Konjunkturschwäche ließen aber dieses Jahr keine Verbesserung der Binnennachfrage mehr erwarten. "Als schwacher Hoffnungsschimmer für Handel und Industrie bleibt eine Belebung des Geschäfts in der Vorweihnachtszeit."