Das Leverkusener Unternehmen verzeichnete im dritten Quartal 2003 einen Verlust von 123 Millionen Euro. Als Gründe nannte ein Sprecher der Bayer AG bei der Zahlenvorlage eine schwache Konjunktur, Abschreibungen im Pflanzenschutzbereich und Kosten für den Umbau des Konzerns. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) sei aber deutlich um mehr als 50 Prozent auf 104 Millionen Euro gesteigert worden.
Ungünstige Wechselkurseffekte
Der Konzernumsatz von Bayer sank im dritten Quartal des laufenden Jahres um 8,4 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Das sei auf ungünstige Wechselkurseffekte sowie auf Verkäufe zurückzuführen. Bereinigt um diese Einflüsse sei der Umsatz um 4,6 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gestiegen. Konzernchef Werner Wenning kündigte an, dass Bayer im Zuge seiner Neuausrichtung im vierten Quartal die Bewertung aller relevanten Vermögenswerte überprüfen werde. Daraus könnten sich Ergebnisbelastungen für das letzte Quartal ergeben.
Abtrennung bestimmter Sparten
Nach Abtrennung der Chemiesparte und Teilen der Kunststoffsparte werde Bayer mit rund 94.500 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von etwa 22 Milliarden Euro erzielen. Das entspreche 80 Prozent der bisherigen Konzerngröße. Das Geschäft soll auf Innovationen und Wachstumsmärkte wie Asien konzentriert werden.
Neuer Börsengang noch offen
Von den auszugliedernden Konzernbereichen wolle sich die Bayer AG vollständig trennen, sagte Vorstandschef Werner Wenning in Leverkusen. Der Konzern werde die Chemiesparte und Teile der Kunststoffsparte in eine neue Gesellschaft mit dem Arbeitsnamen "NewCo" bündeln. Es sei noch offen, ob es einen klassischen Börsengang dieser neuen Gesellschaft geben werde oder ob die Bayer-Aktionäre Aktien der neuen Gesellschaft erhielten.
Spätfolgen von Lipobay
Bayer hatte nach dem Vermarktungsstopp bei dem Cholesterinsenker Lipobay im dritten Quartal 2001 rote Zahlen geschrieben. Der zweite Quartalsverlust war im vierten Quartal 2002 verzeichnet worden.