Preiserhöhung Spritpreise geben Gas

Die Urlaubs-Saison ist zu Ende, und trotzdem werden die Preise für Kraftsstoff nicht sinken. Marktführer Aral/BP läutete die nächste Preisrunde ein und steigerte um 3 Cent je Liter.

Die Spritpreise in Deutschland steigen auch zum Ende der Sommer-Urlaubssaison weiter. Am Montag erhöhte der Marktführer Aral/BP die Preise nochmals um drei Cent je Liter und leitete damit eine der regelmäßigen Preisrunden ein. Damit kostet die meistgetankte Benzinsorte Super im Durchschnitt 1,13 Euro je Liter und damit nur drei Cent weniger als kurz vor dem Irak-Krieg. Diesel kostet aktuell 89 Cent und liegt damit immerhin um zehn Cent unter dem Höchstpreis im Frühjahr.

Im vergangenen Monat kostete der Liter Superbenzin im Durchschnitt 110,8 Cent, teilte der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) am Montag in Hamburg mit. Das sind rund zweieinhalb Cent mehr als im Juli. Für Dieselkraftstoff mussten die Autofahrer in Deutschland 87,8 Cent je Liter bezahlen und damit eineinhalb Cent mehr als im Monat zuvor.

Hoffnung auf niedrigen Ölpreis nicht erfüllt

Ursache für das hohe Preisniveau seien feste Notierungen auf dem Rotterdamer Ölmarkt, so der Verband. Die Einkaufskosten auf dem europäischen Großmarkt hätten sich um gut zwei Cent auf 22 Cent je Liter erhöht, was ein Plus von zehn Prozent bedeute. Rund drei Viertel des Benzinpreises sind Steuern.

Die Hoffnungen auf eine deutliche Entspannung am Ölmarkt und einen niedrigen Ölpreis nach dem Ende des Irak-Kriegs haben sich nicht erfüllt. Ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordsee-Sorte Brent kostet schon seit längerem um die 30 Dollar. Die Gründe sind vielfältig. "Der Irak ist als Lieferant nicht so ins Spiel gekommen, wie man sich das vorher vielleicht gedacht hat", sagte Rainer Winzenried von der Shell/DEA. Tatsächlich entsenden private Firmen keine Mitarbeiter in den Irak und investieren dort nicht, so lange die Sicherheitslage sich nicht bessert. So fehlt es dem Irak an Kapital und Knowhow, um die Ölförderung auszudehnen. Immer wieder werden zudem Förder- und Transportanlagen Ziel von Anschlägen und Sabotageakten.

US-Importe treiben Preise hoch

Einen weiteren Grund für den hohen Spritpreis sehen die meisten Experten in den Benzinimporten der USA aus Europa während dieses Sommers. Die amerikanischen Raffinerien stellen selbst nicht genug Benzin in der notwendigen Qualität her, um die Versorgung des Landes sicherzustellen. Daher importieren die USA während der Reisesaison massiv Treibstoff aus Europa; im Winter gelegentlich auch Heizöl.