Die Möglichkeiten, durch richtiges Heizen, sinnvolles Lüften und weitere kleine und große Vorkehrungen nur so viel Wärmeenergie wie unbedingt nötig zu verbrauchen, sind zahlreich. Nicht nur Hauseigentümer, sondern auch Mieter können mit wenig Aufwand mehrere hundert Euro jährlich einsparen. Wie so oft im Leben kommt es jedoch auf das richtige Maß an, denn wenn die Behausung über einen längeren Zeitraum hinweg zu kalt bleibt, droht sie zu schimmeln. Sollte das passieren, wird es dann richtig teuer, um wieder behaglich wohnen zu können. Schnell kommt ein vierstelliger Betrag zusammen, und das schon für lediglich oberflächlich auftretenden Befall. Eine grundlegende Schimmelsanierung aber würde dann noch mal wesentlich kostspieliger.
Sinnvolle Sparmaßnahmen für Wohnungsmieter
Als schnelle und auch wirkungsvolle Maßnahme sollte man zunächst sämtliche Heizkörper entlüften – spätestens, wenn diese gluckernde Geräusche von sich geben. Hierfür muss die Heizung kurz ausgeschaltet werden. Das Entlüftungsventil der Heizung wird dann mit einem Entlüftungsschlüssel aufgedreht und so lange offen gehalten, bis die Luft vollständig entwichen ist. Mit einem kleinen Gefäß kann dabei abtropfendes Wasser aufgefangen werden. Anschließend wird das Ventil einfach wieder zugedreht.
Als nächstes dann alle Heizkörper vollständig von Staub, Abdeckungen und jeglichem Zierrat befreien. Staub auf den Heizkörpern kann deren Leistung um bis zu ein Drittel senken. Selbstverständlich haben auch weder Deckchen, Blumentöpfe oder nasse Wäsche nicht darauf verloren. Je freier und sauberer die Heizung ist, umso besser.
Anbieterwechsel in Betracht ziehen
Trotz zeitweise schwieriger Marktlage – wenn beispielsweise nahezu alle Anbieter ihre Preise anheben – kann es sinnvoll sein, über einen Vertrags- oder Anbieterwechsel nachzudenken. Denn Unterschiede, sei es in der Vertragslaufzeit, bei der Preisgarantie oder beim Verhältnis von Verbrauchspreis zu Grundpreis, finden sich fast immer. Auch kann es beispielsweise für manche Kunden sinnvoll sein, in die Grundversorgungstarife zu wechseln. Zu Zeiten von allgemein günstigen Wärmepreisen bringt dies meist keinen Vorteil, wenn jedoch eine allgemeine Preiserhöhung ansteht, kann hierin eine lukrative Einsparmöglichkeit liegen.

Der effektivste Weg, Kohle beim Heizen zu sparen, ist es jedoch, die richtige Raumtemperatur zu finden. Es gibt keine allgemein gültige Raummindesttemperatur wie beispielsweise die derzeit oft kolportierten 19 Grad, sagte Dr. Rolf Bosse vom Mieterverein Hamburg dem stern. Angemessen und meist völlig ausreichend sind 20 bis 22 Grad. Wenn es aber weniger als 16 Grad werden – und das bereits ohne dass ein Raum aktuell bewohnt wird – kann es gefährlich werden. Denn der Feind, den es bei aller Sparsamkeit zu bekämpfen gilt, heißt Schimmel.
Unter allen Umständen: Schimmel vermeiden
Er tritt meist in Form von dunklen Flecken auf und kann neben starken Schäden am Gebäudebestand vor allem auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Besonders an maroden Fensterdichtungen und Türrahmen bildet sich durch kondensierendes Wasser schnell Schimmel, wenn das Verhältnis von Wärme und Luftfeuchtigkeit dies zulässt.
Von außen eindringende und nicht wieder vollständig abfließende Feuchtigkeit sorgt ebenso für Schimmelbefall wie schlechte Raumdämmung oder fehlendes Lüften. Gegen marode Wände oder Fenster kann man – zumindest als Mieter – meist wenig ausrichten. Regelmäßiges Lüften kann und sollte jedoch zur täglichen Gewohnheit werden.
Die besten Spartipps für jedermann

Bei den meisten Elektrogeräten lohnt es sich, den Stecker zu ziehen oder sie mit einer schaltbaren Steckerleiste vom Netz zu nehmen. Zu den großen Stand-by-Sündern gehören Fernseher, Receiver und DVD-Rekorder, Hifi-Anlagen, Computer samt Monitor, Drucker und DSL-Router. Der rote Leuchtschalter auf der Leiste muss aber auch tatsächlich gedrückt werden. In einer bundesweiten Umfrage fand das Öko-Institut Freiburg jedenfalls keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Steckerleisten - die Hälfte der Haushalte besitzt vier oder mehr davon - und dem tatsächlichen Ausschalten der Geräte.
Bewertung
•Investition: ab fünf Euro
•Amortisationszeit: nach wenigen Monaten
•CO2-Einsparung: rund 222 kg pro Jahr in einem Dreipersonenhaushalt
•Aufwand: im Prinzip einfach, allerdings eine Frage der Disziplin und Gewöhnung
Gesamturteil: ****
Bedenkt man, dass ein Erwachsener schon circa einen Liter Feuchtigkeit nur durch Schwitzen täglich absondert, sollte klar werden, dass diese Feuchtigkeit auch wieder entfernt werden muss. Und das gelingt neben ausreichendem Heizen nur durch regelmäßiges Stoßlüften. Da kalte einströmende Luft weniger Feuchtigkeit als warme enthält, sorgt der Luftaustausch dafür, dass die Feuchtigkeit nach draußen transportiert wird. Zwei- bis dreimal täglich für fünf bis zehn Minuten sollten alle Fenster gleichzeitig geöffnet sein, sodass ein möglichst vollständiger Luftaustausch passiert.
Quelle: Mieterverein Hamburg