Gegen dieses Kämmerchen ist ein Tiny House geradezu ein Palast: In London hat der Verkauf einer winzigen 7-Quadratmeter-Wohnung für Aufsehen gesorgt. Das Apartment, das laut "Guardian" die wahrscheinlich kleinste Wohnung Londons ist, brachte bei einer Online-Auktion den stolzen Preis von 90.000 britischen Pfund ein – umgerechnet etwa 108.000 Euro.
Die Ein-Zimmer-Wohnung im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses verfügt über nicht viel mehr als ein Hochbett, unter das ein Schrank, ein paar Ablagefächer und eine Mikrowelle gebaut sind. Bei Bedarf kann ein an der Wand befestigter Tisch ausgeklappt werden. Das Fenster ist zur Hälfte vom Bett verdeckt, daneben befindet sich ein kleines Waschbecken mit Unter- und Oberschrank. Nebenan gibt es eine winzige Nasszelle, die so eng ist, dass man sich auf der Toilette sitzend abduschen könnte.
Monatliche Miete: knapp 1000 Euro
Die Auktion des Tiny-Apartments startete bei 50.000 Pfund und endete mit einem Höchstgebot von 90.000 Pfund – also 80 Prozent über dem Mindestpreis. Dennoch dürfte der Verkäufer mit dem erzielten Preis nicht ganz zufrieden sein. Er hatte das Kabuff nämlich im Jahr 2017 für 103.500 Pfund gekauft.
Immerhin konnte er in der Zwischenzeit von nicht unerheblichen Mieteinnahmen profitieren. Die monatliche Miete lag laut "Guardian" bei 800 Pfund (rund 960 Euro). Der aktuelle Mieter nutze das Tiny Apartment als Zweitwohnung für ein bis zwei Nächte die Woche, wenn er wegen der Arbeit in der Innenstadt bleiben wollte, und lebe sonst woanders.
Die Wohnung liegt im Stadtteil Lower Clapton im Osten Londons und steht sinnbildlich für die Wohnsituation in der britischen Hauptstadt. Die Miet- und Immobilienpreise sind hier auf einem noch deutlich höheren Niveau als in deutschen Großstädten. Stuart Collar-Brown, Chef der abwickelnden Auktionsplattform, erklärte, die Wohnung eigne sich gut für Ärzte oder Pflegepersonal des nahen Homerton Hospitals oder für Leute, die in der Londoner Innenstadt arbeiteten.
Quellen: The Guardian / My Auction