Es musste alles ganz schnell gehen: In zwei Wochen brauchte der Besitzer eines Hauses im kalifornischen Riverside einen Käufer für sein Haus. Ein Jahr später wohnt er immer noch dort. Und beruft sich auf eine Regel, die eigentlich Mieter schützen soll.
"Er brauchte 560.000 Dollar aus dem Hausverkauf, hatte zwei Wochen Zeit und rief mich an einem Sonntag an", erinnert sich Makler Chris Taylor gegenüber dem Lokalsender "Fox11". "In einem traditionellen Immobilienverkauf wäre das nicht möglich gewesen. Es sei denn, der Käufer zahlte in Bar." Weil das Haus aber abbezahlt war und der Wunschpreis unter dem Marktwert lag, konnte er trotzdem ein Paar als Käufer finden. Und die warten nun.
Unerwartete Situation
"Es ist erschöpfend, emotional und finanziell", berichten Tracie und Myles Albert, die unglücklichen Käufer. Schon im letzten Januar hatten sie alle Papiere unterschrieben. Gar kein leichtes Unterfangen." Wir mussten unsere gesamten Ersparnisse zusammensammeln und zusätzlich einen Barkredit aufnehmen", berichtet Myles. Eine ausstehende Steuerzahlung auf das Haus habe den Verkauf zusätzlich komplizierter gemacht. Am Ende habe aber alles geklappt. "Das Haus gehört uns, mit unterschriebenen Verträgen und Unterlagen. Alles ist geklärt. Er hat das Geld auf seinem Konto. Wie können wir kein Recht haben, in unser Haus zu kommen?"
Das verweigert ihnen der Vorbesitzer seit mehr als einem Jahr. Er lebt weiterhin in dem Haus, reagiert schlicht nicht auf Aufforderungen auszuziehen. Ihn hinauszuwerfen, ist schwieriger, als sich das die neuen Besitzer je vorgestellt haben. Der Vorbesitzer beruft sich auf ein Schutzgesetz, das Hausräumungen angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage durch die Corona-Pandemie untersagt. Jegliche Versuche, die Behörden zur Räumung zu bewegen, wurden deshalb abgewiesen.

Die Alberts sind nicht alleine
Dabei sollen die Gesetze eigentlich nicht ehemalige Besitzer vor einem Rauswurf schützen – sondern Mieter, die in Zahlungsverzug sind. Auch dass der Verkauf bereits Monate vor dem Schutzgesetz abgeschlossen war, hilft den Neubesitzern bislang nicht.
Da dürfte es sie auch kaum trösten, dass sie mit dem Problem nicht alleine sind. "Ich habe alleine dieses Jahr schon sieben oder acht ähnliche Fälle gehabt", erklärt der auf Räumungen spezialisierte Anwalt Dennis Block dem TV-Sender. Er warnt Hauskäufer, extrem vorsichtig zu sein.
Bis die Alberts recht bekommen, müssen sie offenbar sogar damit leben, ihr Haus langsam herunterkommen zu sehen. "Wir haben mal versucht, den Rasen zu wässern. Er kam heraus und riss den Schlauch ab", berichtet Tracie. "Die Palmen sterben langsam ab. Alles war so schön, nun stirbt es langsam."
Quelle: Fox11