Das weltweite Internet-Auktionshaus Ebay setzt in Deutschland verstärkt auf das Geschäft mit der Gesundheit. Auf der deutschen Plattform ist jetzt auch der Handel mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten wie beispielsweise Aspirin erlaubt. Allerdings dürfen nur Apotheker, die eine Versand-Erlaubnis der Behörden besitzen, Angebote ins Netz stellen. Bislang standen Arzneimittel bei Ebay auf der Liste der verbotenen Handelsgüter. Mit Beginn der Woche treten jedoch neue Geschäftsbedingungen in Kraft.
Deutschland-Geschäftsführer Stefan Groß-Selbeck bezeichnete den Gesundheitsmarkt in Berlin als eine der großen Wachstumsbranchen der Zukunft. Möglich wurde die Änderung durch eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, der den Medikamentenhandel im Internet für rechtmäßig erklärte. Bei Ebay wurden daraufhin in diesem Sommer die ersten Medikamente ins Angebot genommen.
15,7 Millionen registrierte Kunden
Die deutsche Handelsplattform wird nach Ebay-Angaben derzeit von 15,7 Millionen registrierten Kunden genutzt. Allein von Juli bis September wurden Waren im Gesamtwert von 1,7 Milliarden Dollar (rd. 1,36 Mrd Euro) gehandelt. Im Vergleich zum dritten Quartal 2003 bedeutet dies ein Plus von 39 Prozent. Das bevorstehende Weihnachtsgeschäft solle nochmals ein kräftiges Wachstum bringen, sagte Groß-Selbeck. Eine genauere Prognose machte er nicht.
Ebay Deutschland muss im Unterschied zum börsennotierten Mutterhaus in den USA keine Geschäftszahlen nennen. Die Ebay Inc. mit Sitz in San José (Kalifornien) meldete für die ersten neun Monate bei einem weltweiten Umsatz von 2,3 Milliarden Dollar einen Gewinn von knapp 573 Millionen. Dabei ist Deutschland einer der wichtigsten Auslandsmärkte. Weltweit hat eBay derzeit 125 Millionen Nutzer.