Der ehrgeizige Sanierungsplan des Turiner Fiat-Konzerns bringt die erwarteten Ergebnisse: Nachdem das jahrelang von einer tiefen Krise befallene Unternehmen schon für das Gesamtjahr 2003 ein deutlich verbessertes Ergebnis vorlegen konnte, setzen die Zahlen des ersten Quartals 2004 den positiven Trend fort. Der operative Verlust der Gruppe sank in den ersten drei Monaten 2004 auf 158 Millionen Euro nach einem Minus von 342 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte Fiat am Dienstag in Turin mit. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Minus von 175 bis 195 Millionen Euro gerechnet. Das Unternehmen bestätigte sein Ziel, in diesem Jahr den Breakeven zu erreichen.
Umbauplan greift
Um endgültig aus der Krise zu kommen, ist der Konzern vor allem auf eine positive Entwicklung bei der Autosparte angewiesen, die im Mittelpunkt des von Vorstandschef Giuseppe Morchio ausgearbeiteten Umbauplans steht. Fiat Auto verzeichnete in den ersten drei Monaten des Jahres einen operativen Verlust von 192 Millionen Euro, nach 334 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Umsatz bei Fiat Auto stieg um fast 12 Prozent auf knapp 5,3 Milliarden Euro. Das gute Ergebnis sei vor allem auf die neuen Modelle zurückzuführen, die im vergangenen Jahr auf den Markt gekommen waren und von den Kunden gut angenommen wurden, hieß es.
Der konsolidierte Nettoverlust der Gruppe schrumpfte von 699 Millionen Euro auf 212 Millionen Euro. Die Quartalsbilanz zeige, dass der im vergangenen Jahr eingeleitete Sanierungsplan "im vorgegebenen Zeitrahmen voranschreitet und die erwarteten Verbesserungen bringt", teilte Fiat mit.
Umberto Agnelli 'nur' zugeschaltet
Unterdessen mehren sich in Italien die Gerüchte um den Gesundheitszustand von Präsident Umberto Agnelli. Medienberichten zufolge unterzieht sich der 69-Jährige derzeit einer Krebs-Therapie. Sein Bruder, der Fiat-Patriarch und langjährige Ehrenpräsident des Unternehmens Giovanni Agnelli, war im Januar 2003 einem langjährigen Krebsleiden erlegen. Umberto Agnelli nahm am Dienstag nicht persönlich an der Fiat-Hauptversammlung teil, sondern wurde per Videokonferenz zugeschaltet.
Für das laufende Jahr kündigte der Traditionskonzern wiederum eine Erneuerung der Produktpalette und eine stetige Verbesserung des Verkaufsnetzes an. Zudem soll das Management weiter gestärkt werden, nachdem zuletzt der Österreicher Herbert Demel an die Spitze der Autosparte berufen wurde und der Ex-Ford-Europe-Chef Martin Leach das Zepter bei Maserati übernommen hatte. Gedacht werde an die Benennung von "renommierten externen Managern", hieß es.