2022 machte das Job-Phänomen "Quiet Quittung" im Netz die Runde. Es bedeutet unterm Strich, dass Angestellte in ihrem Job nicht dem Druck einer ständigen Übererfüllung ausgesetzt sein möchten und vor allem Dienst nach Vorschrift machen. Die Arbeit wird ordentlich erledigt, aber unbezahlte Überstunden, ständige Erreichbarkeit auch in der Freizeit und anderes Engagement über Gebühr sind tabu – zugunsten des eigenen Freiraums (mehr dazu lesen Sie hier).
Seit einiger Zeit macht quasi auch der Gegenbegriff zu dieser stillen Kündigung die Runde – das "Quiet Firing", übersetzt "Stilles Feuern". "Quiet Firing" geht nicht von den Angestellten aus, sondern vom Management. Es beschreibt laut dem US-Portal CNBC den passiv-aggressiven Ansatz, Arbeitnehmern, die man loswerden möchte, den Job so unliebsam zu machen, dass diese von sich aus kündigen. Der Arbeitgeber spart sich in dem Fall die (ungerechtfertigte) Kündigung und eine mögliche Abfindungszahlung. Der Begriff "Quiet Firing" ist dabei vergleichsweise neu, das Bemühen, unliebsame Angestellte durch mehr oder weniger subtile Schikane rauszueekeln dagegen nicht.
Sieben mögliche Warnsignale für "Quiet Firing":
CNBC listet im Artikel sieben Anzeichen auf, die auf eine "Quiet Firing"-Strategie hinweisen könnten:
- Sie haben seit Längerem (ein oder zwei Jahre) keine Gehaltserhöhung erhalten.
- Sie erhalten kein sinnvolles Feedback von ihrer oder ihrem Vorgesetzten
- Ihre direkte Führungskraft vermeidet es, mit Ihnen zu interagieren.
- Sie werden in Meetings regelmäßig mit besonders schwierigen Fragen konfrontiert und bloßgestellt.
- Ihre Ideen werden ignoriert.
- Sie werden nicht herausgefordert und bekommen keine Projekte oder Möglichkeiten der Weiterentwicklung.
- Sie werden nicht mehr zu Meetings und sonstigen Terminen eingeladen.
Die Grenze zum Mobbing wird bei dieser Vorgehensweise häufig gerade so eben nicht überschritten, wird eine Fachanwältin in der "Wirtschaftswoche" zitiert. Was können Menschen tun, die das Gefühl haben, gerade Opfer einer solchen stillen Entlassung zu werden? Zunächst einmal, so sagt es ein Experte zu CNBC, den Fehler nicht bei sich suchen. "Quiet Firing" sei ein Fehlverhalten auf der Managerseite, das die Betroffenen ins gegengesetzte "Quiet Quitting" treiben oder im schlimmsten Fall sogar krank machen könne.
Was kann man tun, wenn man betroffen ist?
Wer sich betroffen glaubt, sollte aktiv kommunizieren – wenn dies mit der direkten Führungskraft nicht mehr klappt, kann man versuchen, sich an deren Vorgesetzte zu wenden oder auch Stellen wie die Personalabteilung oder den Betriebsrat konsultieren. Darüber hinaus, so die Anwältin, sollte man alles dokumentieren, falls es zu einer Auseinandersetzung kommen sollte.
Darüber hinaus hilft es sicher, vom Betroffenen zum Handelnden zu werden und sich aktiv mit der Frage auseinanderzusetzen, ob der aktuelle Arbeitsplatz wirklich noch der richtige ist – oder ob es an der Zeit ist, sich zu verändern.
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