Der erste große Tarifabschluss des Jahres ist unter Dach und Fach: Die rund 550.000 Beschäftigten der Chemie-Industrie erhalten 3,6 Prozent mehr Geld. Hinzu kommt eine Einmalzahlung in Höhe von 0,7 Prozent eines Monatsentgelts, die insgesamt für 13 Monate ausgezahlt werden soll, wie die Tarifparteien am Donnerstag im rheinland-pfälzischen Lahnstein bekannt gaben. Die Laufzeit beträgt 14 Monate. Am ersten großen Tarifabschluss orientieren sich erfahrungsgemäß auch andere Branchen. Die
Einmalzahlung kann in Betrieben mit wirtschaftlichen Problemen gesenkt werden, insofern der Betriebsrats zustimmt, auch der Starttermin ist variabel. Für den ersten Monat wird ein Pauschalbetrag von 70 Euro ausgezahlt, danach gilt die prozentuale Erhöhung. Der Starttermin ist regional unterschiedlich.
"Ein anständiger Kompromiss"
Die Gewerkschaft hatte eine Entgelterhöhung von vier bis viereinhalb Prozent gefordert. Die IG Bergbau-Chemie-Energie (IG BCE) erklärte, inklusive der Sonderzahlung ergebe sich ein Einkommensplus von 4,3 Prozent. "Das ist ein anständiger Kompromiss", erklärte Verhandlungsführer Werner Bischoff. Das Ergebnis entspreche der Branchenlage, und auch die Belange der weniger gut verdienenden Unternehmen würden berücksichtigt.
Der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) sagte, die Arbeitgeber Arbeitgeber seien bis an ihre Grenzen gegangen. Insgesamt sei aber ein "an den wirtschaftlichen Realitäten des Jahres 2007 orientierter zukunftsfähiger Abschluss" erzielt worden. Demnächst steigen auch die Tarifpartner in der Metall- und Elektroindustrie mit ihren 3,5 Millionen Beschäftigten in den Verhandlungsring: Den Auftakt macht kommenden Montag der Bezirk Nordrhein-Westfalen.