Frauen sind einer Studie zufolge selbst als Führungskräfte häufig von der wirtschaftlichen Macht ausgeschlossen. Sie seien vor allem bei kleineren Betrieben, Dienstleistern und im Öffentlichen Sektor zu finden, aber seltener bei Großunternehmen und bedeutenden Branchen. Das ergibt eine Umfrage unter 16.000 Firmen, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag vorstellt hat, das zur Bundesagentur für Arbeit gehört.
Insgesamt sei jede vierte Führungskraft weiblich, damit habe sich der Wert in den vergangenen vier Jahren kaum verändert. "Nach wie vor sind die Ergebnisse ernüchternd", hieß es.
Anteil bei Dienstleistungsfirmen am größten
Grundsätzlich sei nicht überraschend, dass es mehr weibliche Chefs bei Dienstleistungsunternehmen gebe, weil hier auch der Frauenanteil unter allen Beschäftigten größer sei als etwa in der Industrie. Gute Chancen haben der Studie zufolge Frauen in Sektoren wie Erziehung, Gesundheitswesen oder Gastronomie. Schlechter sieht es dagegen im Finanz- und Versicherungssektor aus, obwohl auch hier der Anteil der Frauen an der Belegschaft hoch sei. "Besonders dort, wo es um wirtschaftliche Macht geht, sind Frauen wenig vertreten", erklärten die Forscherinnen Susanne Kohaut und Iris Möller.
Auch Großunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten werden besonders häufig von Männern geleitet. Der Frauenanteil in der ersten Führungsebene liegt dort gerade einmal bei neun Prozent. Immerhin seien Fortschritte zu vermelden: Vor vier Jahren waren es lediglich sechs Prozent.