Das ergab eine repräsentative Befragung der Unternehmensberatung German Consulting Group unter 220 männlichen Führungskräften, die am Donnerstag in Kiel veröffentlicht wurde. 94 Prozent der befragten Manager zeigten sich sicher, dass die von ihnen als eher weiblich angesehenen Stärken im Topmanagement keinerlei Mehrwert für ein Unternehmen bringen.
Zu den "typisch weiblichen" Stärken zählten die Bosse Teamfähigkeit und Diplomatie (je 81 Prozent), Bescheidenheit (77 Prozent), Konsens- und Konfliktfähigkeit (75 Prozent), Begeisterungsfähigkeit (73 Prozent) und soziale Kompetenz (64 Prozent). Weniger als zehn Prozent der Befragten sahen diese Fähigkeiten als "unerlässlich" im Topmanagement an.
Männer übernehmen für weibliche Kollegen selten die Mentoren-Rolle
Wichtige Stärken an der Spitze der Karriereleiter vermuteten die befragten Manager dagegen bei Talenten wie Entschlussfähigkeit (79 Prozent), die Fähigkeit zum Delegieren (74 Prozent), Durchsetzungskraft (73 Prozent) sowie Selbstvertrauen und Risikobereitschaft (je 72 Prozent). Und genau diese Eigenschaften bezeichneten jeweils mehr als 70 Prozent der interviewten Bosse als "typisch männlich".
Nach Karrieretipps gefragt, sind sich 100 Prozent der Befragten einig, dass sowohl Frauen als auch Männer auf jeden Fall überdurchschnittliche Leistungen erbringen müssen, um in die Chefetage zu kommen. Drei Prozent finden die Quotenregelung förderlich, 26 Prozent einen akademischen Titel und 58 Prozent spezielle Förder-Programme. 62 Prozent halten ein gutes Netzwerk für sinnvoll. 73 Prozent der männlichen Führungskräfte halten zudem "Mentorship" für das Instrument der Karriereförderung. Gleichzeitig geben aber 91 Prozent an, noch nie Mentor eines weiblichen Kollegen gewesen zu sein.