Die Familie kann ein wahrer Segen für die deutsche Wirtschaft sein. Oder ihr Untergang: 99,7 Prozent der Betriebe in Deutschland sind kleine und mittelständische Firmen mit bis zu 250 Mitarbeitern. Sie beschäftigen 80 Prozent der Lohn- und Gehaltsempfänger. Jährlich suchen 100.000 dieser Kleinbetriebe, die meisten sind in Familienhand, einen Nachfolger. Dabei geht erschreckend häufig nicht alles so glatt, wie man es unter Verwandten eigentlich erwarten sollte: Mehr als die Hälfte der Unternehmen überlebt den Übergang von der ersten zur zweiten Generation nicht, weniger als zehn Prozent erreichen die dritte Generation.
Für das Scheitern des Führungswechsels gibt es im Wesentlichen fünf Gründe:
- Der Junior kann es nicht.
- Der Junior will nicht.
- Die Junioren zerfleischen sich.
- Der Senior kann nicht loslassen.
- Der Senior nimmt die Nachfolgefrage unbeantwortet mit ins Grab.
Weitere Infos im Internet
Tipps, Ansprechpartner, Unternehmens-
börsen und Übergabepläne von der Deutschen Ausgleichsbank, den Handwerks- und Handelskammern.
Internetseiten der Initiative Unternehmens-
nachfolge vom Wirtschaftsministerium und der Kreditanstalt für Wiederaufbau.
Zahlreiche Unternehmensberater und Anwälte haben sich darauf spezialisiert, bei der Bewältigung dieser Generationenkonflikte zu helfen, doch gerade Kleinunternehmer scheuen den Berater und sein üppiges Honorar - und zahlen dafür oft einen noch viel höheren Preis.
Dabei sind die Erfolgsfaktoren für einen gelungenen Generationenwechsel klar. Für die Unternehmensübergabe gilt dasselbe wie für die Zähne: Vorbeugen ist besser als heilen. Zuallererst bedeutet das, sich rechtzeitig um das Thema kümmern: Wenn der Unternehmensgründer auf der Höhe seiner Schaffenskraft ist und die Kinder noch jung genug sind, um sich mit der entsprechenden Ausbildung auf die Übernahme vorzubereiten.
Zweiter wichtiger und anstrengendster Punkt: die innerfamiliäre Kommunikation. Sie hilft, falsche Erwartungen aufzudecken. Auch Konflikte während der Übergabephase werden am besten dadurch überwunden, dass Senior und Junior miteinander reden. Dritter Punkt: klare Regeln aufstellen.