Die Puron AG aus Aachen wurde auf Grund ihrer Erfolg versprechenden Geschäftsidee für den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie "Konzept" nominiert. Das Unternehmen entwickelt und produziert innovative Membranfilter zur Wasseraufbereitung.
Der Bedarf an sauberem Trinkwasser und die hygienischen Anforderungen an Brauchwasser steigen weltweit. Gleichzeitig nimmt die Verunreinigung der Oberflächengewässer bedenklich zu. Die Wasserfilter der Puron AG ermöglichen eine deutlich höhere Reinigungsqualität als konventionelle Verfahren der Wasserbehandlung. Im Vergleich zu bestehenden Membranfiltern bietet die innovative Technologie darüber hinaus einen deutlichen Kostenvorteil, da die Wettbewerbsprodukte häufiger gewartet werden müssen und einen höheren Energiebedarf haben.
Künstliches Seegras mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
Anders der von dem Unternehmen aus Aachen entwickelte Membranfilter. Er besteht aus zwei Millimeter dünnen und ca. zwei Meter langen Röhren aus porösen Kunststoffen. Deren Poren fangen nicht nur grobe Verunreinigungen, sondern auch Krankheitskeime wie Viren und Bakterien ab. Die an Seegras erinnernden Röhren werden in das zu reinigende Wasser getaucht. Eine Pumpe saugt das Wasser ab, der Schmutz bleibt an der Oberfläche und wird durch kontinuierliches Ausblasen mit Luft abgespült. Dadurch wird eine dauerhafte und gleichmäßige Filtrationswirkung bei geringer Verstopfung der Filter gewährleistet. Das Verfahren eignet sich für den Einsatz in großtechnischen Anlagen der Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung und ist das erste dieser Art in Europa. Die Pilotierung der Technologie in Klär- und Trinkwasseraufbereitungsanlagen in Nordrhein-Westfalen verläuft erfolgreich.
Neben dem Einsatz in Klär- und Trinkwasseraufbereitungsanlagen werden Membranfilter vor allem in der industriellen Wasseraufbereitung genutzt: Aufgrund der beschriebenen Produktvorteile stellen zum Beispiel Brauereien, die Textil- und Lebensmittelindustrie oder die chemische Industrie mittelfristig für das Unternehmen Zielsegmente mit signifikantem Umsatzpotential dar. Langfristig ist ein Einstieg in den Markt für Meerwasserentsalzung geplant.
Die Puron AG wurde als Spinn-Off des Instituts für Verfahrenstechnik der RWTH Aachen im November 2001 von Dr.-Ing. Klaus Voßenkaul, Dr.-Ing. Stefan Schäfer und Dipl.-Ing. Christoph Kullmann, gegründet. Heute beschäftigt das Unternehmen 14 Mitarbeiter und 8 Teilzeitbeschäftigte. Zu den Auftraggebern zählen beispielsweise die Gelsenwasser AG und das Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der Landes Nordrhein-Westfalen.