Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat am Donnerstag Streiks im öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Hamburg angekündigt. Die Gewerkschaft will damit gegen Arbeitszeitverlängerungen und für die Übernahme des mit dem Bund ausgehandelten Tarifvertrages durch Länder und Kommunen kämpfen, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske am Donnerstag in Berlin.
Bsirske rechnet mit langem Streik
Verdi wehrt sich mit den geplanten Streiks gegen eine geplante Arbeitszeitverlängerung verschiedener kommunaler Arbeitgeber um 1,5 auf 40 Wochenstunden. Bsirske sagte: "Für uns ist damit eine Situation eingetreten die nicht mehr hinnehmbar ist." Arbeitszeitverlängerungen seien in der jetzigen wirtschaftlichen Situation das absolut falsche Signal. Bsirske verwies darauf, dass 400.000 Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst zur Disposition stünden. Er warf den Arbeitgebern vor, auf Diktat statt auf Kompromiss zu setzen. "Wir werden uns gegebenenfalls auf einen sehr langen Arbeitskampf einstellen", sagte er.
In den Unternehmen sollten ab 30. Januar Urabstimmungen stattfinden. Schwerpunkte seien Kliniken, Kitas und Straßenverkehrsbetriebe sowie die Müllabfuhr. Ab dem 6. Februar müsse bei entsprechender Zustimmung der Beschäftigten mit unbefristeten Streiks gerechnet werden.