Studie Kein Job und krank

Arbeitslose sind häufiger krank als Menschen mit Beschäftigung. Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass jeder dritte Erwerbslose gesundheitliche Einschränkungen aufweist.

Arbeitslose leiden häufiger an Krankheiten als Menschen mit Beschäftigung. Dies berichtet das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (IAB). Jeder dritte Arbeitslose weise gesundheitliche Einschränkungen auf, heißt in einer veröffentlichten Studie. Zwei Drittel von ihnen seien so stark geschädigt, dass sie nur schwerlich ihrer früheren Tätigkeit nachgehen könnten. Die meisten Arbeitslosen würden von Schäden am Muskel-Skelett-System geplagt und hätten psychische Störungen.

Die Chancen für Betroffene, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, sinken laut IAB. "Es zeichnet sich ein Teufelskreis ab." Gesundheitlich beeinträchtigte Arbeitslose seien durch ihren Zustand, die Arbeitslosigkeit und die drohende Verarmung mehrfach belastet. Außerdem hemme sie ihre körperliche Verfassung bei der aktiven Arbeitssuche. Gerade ihr Seelenzustand verbessert sich nach Angaben des IAB aber deutlich, sobald sie einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben.

Besonders anfällig seien Männer aus dem Westen Deutschlands und Personen mit niedriger Schulbildung. Generell stiegen die Einschränkungen mit zunehmendem Alter, berichtete das Institut weiter. Das IAB forderte verstärkt Präventionsmaßnahmen, um etwa Rücken- und psychischen Erkrankungen vorzubeugen. "Der Präventionsgedanke sollte integraler Bestandteil der Beratung und Vermittlung von Arbeitslosen werden", hieß es in der Studie. Derartige Potenziale müssten angesichts der Lage der sozialen Sicherungssysteme dringend ausgeschöpft werden.

PRODUKTE & TIPPS