Albert Frère Ein Belgier zieht Bertelsmann an die Börse

Albert Frère ist der reichste Mann Belgiens. Der ursprünglich aus der Stahlbranche stammende Unternehmer ist über ein kompliziertes Geflecht von Holdinggesellschaften an großen Konzernen in mehreren Ländern beteiligt.

Über die Groupe Bruxelles Lambert (GBL) ist der 79 Jahre alte Milliardär mit Partnern Großaktionär beim französischen Energie- und Dienstleistungskonzern Suez und wichtiger Anteilseigner beim Ölgiganten Total. Dazu kommt der Anteil von 25,1 Prozent am deutschen Bertelsmann-Konzern. Frère hat seit knapp fünf Jahren bei Europas größten Medienkonzern eine Schlüsselstellung. Er hat das Recht, den Anteil von Mai diesen Jahres an über einen Börsengang verkaufen zu können. GBL will davon Gebrauch machen, falls die Bedingungen günstig sind.

Graue Eminenz der Finanzwelt Frankreichs

Der aus kleinen Verhältnissen emporgestiegene Frère ist eine der grauen Eminenzen der französischen Finanzwelt. In Paris gehört ihm die Restaurantkette Flo. Zusammen mit Frankreichs reichstem Mann, Bernard Arnault vom Luxuskonzern LVMH, betreibt er das Bordeaux-Weingut Cheval Blanc.

Frère trat 17-jährig in den elterlichen Eisenwaren-Betrieb ein, den er zum Handelshaus ausbaute. In den 50er Jahren kontrollierte er Stahlwerke in der Wallonie, von denen er sich später wieder trennte. Frère mischte dann in der Banken-, Energie- und Medienbranche mit. 1994 erhob ihn der belgische König Albert II. zum Baron.