Der angeschlagene Energieversorger hat am Dienstag Insolvenzantrag gestellt. Dieser betrifft die Teldafax Holding AG, die Teldafax Energy GmbH und die Teldafax Services GmbH, wie das zuständige Amtsgericht Bonn mitteilte. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht den Düsseldorfer Rechtsanwalt Biner Bähr, wie es hieß.
Das Unternehmen ist offensichtlich trotz Sanierungskurses nicht aus den Zahlungsschwierigkeiten gekommen. Es ist eine der größten Pleiten in der deutschen Energiebranche. Das Unternehmen war vor allem durch seine Discountgeschäfte in die Schieflage geraten. Auch mehrere Wechsel bei den Gesellschaftern und in der Führung des Unternehmens konnten die Insolvenz nicht abwenden.
700.000 Kunden betroffen
Den rund 700.000 Strom- und Gaskunden des Unternehmens empfahl das Gericht, mögliche Fragen zu der Insolvenz unmittelbar an das Troisdorfer Unternehmen zu richten. Dessen Mitarbeiter würden durch den vorläufigen Insolvenzverwalter "entsprechend unterrichtet", hieß es in einer Mitteilung des Gerichts. Demnach wurde zu dem Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Bonn eine Hotline eingerichtet, die unter den Anschlüssen 0228/702-2216, -2217, -1908 und -1909 erreichbar ist. Ferner würden Bekanntmachungen unter www.insolvenzbekanntmachungen.de im Internet veröffentlicht.
Mehrere Netzbetreiber in Deutschland hatten Teldafax in den vergangenen Wochen aus ihrem Stromnetz geworfen, weil das Unternehmen seine Rechnungen nicht mehr gezahlt haben soll. Teldafax hatte angegeben, in unprofitablen Gebieten absichtlich keine Vorauszahlungen mehr geleistet zu haben, um sich aus diesen Regionen zurückzuziehen. Der ehemalige Vorstandschef Hans-Gerd Höptner hatte Mitte Mai dazu erklärt "nur mit einem harten Cut" die "Schatten der Vergangenheit" loswerden zu können. Dies ist offenbar misslungen.