Investor Carl Icahn Jetzt holt Donald Trump auch noch den Finanzhai aus "Wall Street" an Bord

Donald Trump holt den berüchtigten Finanzinvestor Carl Icahn in sein Team. Der Milliardär diente als Vorbild für den skrupellosen Gordon Gekko aus dem Film "Wall Street", nun soll er Trump ausgerechnet in Regulierungsfragen beraten.

Donald Trump schart weiter die superreiche Finanzelite um sich: Nachdem er bereits die Posten des Finanz- und Wirtschaftsministers mit den Milliardären und Ex-Investmentbankern Steven Mnuchin und Wilbur Ross besetzte, holt Trump nun auch den berüchtigten Finanzinvestor Carl Icahn in sein Team. Wie das Übergangsteam des designierten Präsidenten bestätigte, wird der Wall-Street-Veteran als Sonderberater für Regulierungsreformen fungieren. "Carl hat mich von Beginn an unterstützt und da er einer der größten Geschäftsmänner der Welt ist, habe ich das sehr geschätzt", ließ Trump verlauten. Icahn können brilliant verhandeln und sei fähig, die wirtschaftliche Zukunft vorherzusehen. Seine Hilfe gegen die "erwürgenden Regulierungen", unter denen das Land leide, werde unschätzbar sein.

Carl Icahn, der laut Forbes 16,5 Milliarden Dollar schwer ist und als Prototyp des gierigen Finanzhais gilt, soll bereits in Trumps Transition-Team eine aktive Rolle spielen. So sei er an der Suche des neuen Chefs der Börsenaufsicht beteiligt, berichtet das "Wall Street Journal". Auch bei der Besetzung der Leitung der Umweltbehörde EPA sprach er mit.  Was pikant ist, weil er Anteilseigner einer Ölfirma ist und zuletzt ausgiebig gegen eine in seinen Augen industriefeindliche Regel der Behörde schimpfte. Mit Scott Pruitt übernimmt ein Kohle- und Öl-Freund den Posten.

Ebay und Apple zitterten vor ihm

Der 80-Jährige begann seine Wall-Street-Karriere in den 60er Jahren, wo er zunächst mit Optionen und später mit Aktien handelte. Berühmt-berüchtigt wurde er 1985 durch die feindliche Übernahme der US-Fluggesellschaft TWA: Um den Kauf zu refinanzieren, bürdete er der Airline einen riesigen Schuldenberg auf, verscherbelte wichtige Bestandteile der Firma und strich selbst einen fetten Gewinn ein. Sein aggressives Geschäftsgebaren brachte dem Hedgefondsmanager den Ruf eines "Corporate Raiders" (Unternehmensplünderer) ein. Die Figur des skrupellosen Finanzhais Gordon Gekko, den Michael Douglas im Hollywoodfilm "Wall Street" spielt, basiert maßgeblich auf Icahn.

Auch mächtige Firmenlenker lehrte Icahn das Fürchten. Seine Spezialität ist es, Anteile an Großkonzernen wie Ebay, Apple, Yahoo oder Time Warner zu erwerben und dann massiven Druck auf die Unternehmensführung auszuüben - der Alptraum eines jeden Managers. So drängte Icahn Ebay erfolgreich dazu, den Bezahldienst Paypal auszugliedern und trieb Apple in ein gigantisches Aktienrückkaufprogramm.

Trump und Icahn sind nicht nur Brüder im Geiste, sondern auch alte Geschäftsfreunde. So übernahm Icahn einst das Trump-Kasino Taj Mahal aus dessen insolventem Glücksspiel-Imperium. Er unterstütze die Trump-Kampagne und wurde selbst als Finanzminister gehandelt, was er aber ablehnte. Die Beraterrolle, die er nun einnimmt, ist unentgeltlich, was den Vorteil hat, dass er ungehemmt weiter seinen Geschäften nachgehen kann. In einem Interview mit dem "Wall Street Journal sagte er kürzlich: "Ich bringe mich da ein, wo Donald es wünscht - ich denke, er respektiert meine Ansichten und hört auf mich."