Commerzbank Deckelung der Vorstandsgehälter gilt weiterhin

Die Vorstandsmitglieder der Commerzbank werden voraussichtlich auch über das Jahr 2010 hinaus nicht mehr als 500.000 Euro Gehalt im Jahr bekommen.

Die Vorstandsmitglieder der Commerzbank werden voraussichtlich auch über das Jahr 2010 hinaus nicht mehr als 500.000 Euro Gehalt im Jahr bekommen. Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller erklärte vor der Hauptversammlung am Mittwoch in Frankfurt, er gehe davon aus, dass die bisher formal nur noch für dieses Jahr geltende Gehaltsdeckelung verlängert werde. Erst wenn die Commerzbank wenigstens die milliardenschweren Zinsen auf die Stille Einlage des Staates wieder aus dem eigenen Gewinn zahlen kann, soll das neue Gehaltssystem in Kraft treten, das vom Aufsichtsrat schon beschlossen wurde und zu dem die Aktionäre am Mittwoch ihr Votum abgeben dürfen.

Künftig sollen normale Vorstandsmitglieder fix 750.000 Euro im Jahr verdienen, der Vorstandschef das 1,75-fache. Dazu kommen Boni, die an den dauerhaften Erfolg geknüpft sind und deshalb zum Teil mit Zeitverzögerung ausgezahlt werden.

Die Commerzbank hatte 16 Milliarden Euro als Stille Einlage und 2,2 Milliarden an frischem Kapital vom Bund erhalten, um über die Finanzkrise zu kommen. Die stille Einlage, die mit neun Prozent im Jahr verzinst wird, soll "spätestens ab 2012" wieder zurückgezahlt werden, wie die Commerzbank erklärte. Dann soll die Bank nach den Vorstellungen von Vorstandschef Martin Blessing operativ vier Milliarden Euro verdienen. Auf welchem Weg die Hilfen zurückgeführt werden können, ist Gegenstand von Beschlüssen der Hauptversammlung.

Für das laufende Jahr verspricht Blessing einen operativen Gewinn weiterhin nur für die Kernbank - das Privat- und das Firmenkundengeschäft sowie die Osteuropa-Töchter. Ein Gewinn im Konzern sei trotz eines guten ersten Quartals nur möglich, wenn die Konjunktur und die Finanzmärkte mitspielten. Auch das zweite Quartal sei gut angelaufen, bekräftigte Blessing. Eine neue Prognose wolle er aber erst nach Vorlage der Halbjahreszahlen im Sommer vorlegen.

Reuters
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