Deutsche Bahn Mehdorn kündigt "Qualitätsoffensive" an

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Hamburg - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat eingeräumt, dass die Bahn in den vergangenen Monaten ihre Kunden nicht immer zufrieden gestellt hat. "Unsere Kunden erwarten zu Recht mehr", sagte Mehdorn in einem Interview mit dem stern mit Blick auf die Pünktlichkeit. "In den letzten Wochen war die Pünktlichkeit nicht so, wie wir uns das wünschen." Erst in den letzten Tagen sei die Qualität wieder besser geworden.

Auch bei der Kundenberatung am Fahrkartenschalter weist die Bahn schwere Defizite auf, wie ein Test von stern und Verkehrsclub Deutschland ergab: 30 Prozent aller Beratungen waren falsch. Mehdorn sagte dazu: "Ganz klar, wenn 30 Prozent Ihrer Testkunden falsch beraten wurden, ist das nicht akzeptabel." Die Bahn müsse sich in der Beratungsleistung "ständig weiter verbessern, was wir auch tun".

Um besser zu werden, will die Bahn noch in diesem Jahr ein neues Qualitätsprogramm starten, das "den gesamten Prozess der Leistungserstellung detailliert durchleuchtet, Fehler sofort anzeigt und die Verantwortlichen benennt", sagte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn im Interview mit dem stern. "Wir müssen konstant die Leistung bringen, die der Kunde für sein Geld von uns erwartet." Zudem soll die Information der Kunden verbessert werden. Dazu führt die Bahn ein umfassendes elektronisches "Reisenden-Informations-System" ein. "Insgesamt werden wir dafür über 200 Millionen Euro investieren", so Mehdorn.

Mehdorn verteidigte das neue Preissystem. Es sei "verständlich und bietet viele Vorteile": "Über den Erfolg entscheidet allein der Kunde." Auch hier räumte er aber Versäumnisse ein: "Wir müssen es noch besser vermitteln, vor allem, dass es ein System für den Fern- und nicht für den Nahverkehr ist." Die Umtauschgebühr von bis zu 45 Euro bei "Plan&Spar"-Tarifen soll laut Mehdorn auch künftig bestehen bleiben: "Wir wissen, dass die Gebühr hoch ist", sie sei aber "notwendig, damit die günstigen Tarife nicht auf Verdacht von großen Firmen und cleveren Geschäftemachern zulasten unserer Kunden aufgekauft werden".

Nachrichtenredaktion