GEZ-Gebühren Rosige Zeiten für Schwarzseher

Nach Berechnungen des Bremer Landesrechnungshofs gehen ARD und ZDF im Jahr zwischen 600 Millionen und 1,1 Milliarden Euro an Gebühren verloren - rund 10 Prozent der Fernseh- und Radiokonsumenten bezahlen nämlich nicht an die GEZ.

Zehn Prozent der Fernsehzuschauer und Radiohörer in Deutschland zahlen nach einem Bericht der 'Süddeutschen Zeitung' keine Rundfunkgebühren an ARD und ZDF. Den Anstalten gingen dadurch zwischen 600 Millionen Euro und 1,1 Milliarden Euro pro Jahr verloren, schreibt die Zeitung unter Berufung auf den Landesrechnungshof in Bremen. In Bremen hörten demnach 11,7 Prozent des Publikums schwarz, in Hessen waren es 8,9 Prozent und in Nordrhein-Westfalen 12,2 Prozent.

Vor allem bei den jüngeren Fernsehzuschauern und Radiohöhern sinke die Bereitschaft, ihre Geräte anzumelden und die gesetzlich fällige Rundfunkgebühr von 16,15 Euro pro Monat zu zahlen, schreibt die Zeitung. Außerdem seien mehrere Millionen Autoradios, für die extra bezahlt werden müsste, nicht registriert.

Der Gebührenausfall betrage zwischen 609 Millionen und 1,085 Milliarden Euro pro Jahr, ermittelten die Bremer Rechnungsprüfer in ihrem 84-seitigen Report. Der große Unterschied zwischen den beiden Summen erkläre sich dadurch, dass sich wahrscheinlich etliche Schwarzseher und -hörer ganz legal von der Gebühr befreien lassen könnten. Deren Anteil lasse sich aber nur schwer schätzen.

Zum Vergleich: Die Erhöhung der Rundfunkgebühr um zwei Euro, die ARD und ZDF kürzlich angemeldet haben und die GEZ-Zahler bundesweit ablehnen, soll 850 Millionen Euro jährlich zusätzlich in die Kassen bringen.

DPA