Giftiges Spielzeug, tödliche Kleidung, billige Autoteile Die gefährlichsten Produkte des Jahres

Bunt, billig - und tödlich: Die EU-Staaten haben im vergangenen Jahr besonders viele gefährliche Produkte aus dem Verkehr gezogen. Die meisten kamen aus China. Ein Sammelsurium des Grauens.

Die Regulierungswut der EU bei Produkten des täglichen Gebrauchs ist berüchtigt. Was den Verbrauchern allerdings ohne strenge Standards blühen würde, demonstriert die EU-Kommission einmal im Jahr bei der Präsentation der fiesesten Fundstücke: 2364 gefährliche Produkte meldeten die EU-Staaten 2013 an das europäische Schnellwarnsystem Rapex. Das waren 3,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und ist somit ein neuer Höchstwert.

Besonders häufig betroffen waren Kleidung und Spielzeuge, auf die jeweils ein Viertel der Meldungen entfiel. Bei Produkten aus diesen Kategorien sind laut EU-Kommission giftige Materialien sowie Erdrosselungs-, Verletzungs- und Erstickungsgefahr für Kinder die größten Risiken. Aber auch bei Elektrogeräten, Kraftfahrzeugen und Kosmetika sind häufig gefährliche Produkte im Umlauf. Fast zwei Drittel der herausgefischten Artikel kamen aus China.

Aus Deutschland kamen nach Spanien und Ungarn die meisten Gefahrenmeldungen. Hierzulande sind vor allem Billigkomponenten aus dem Autobereich ein Problem. Sie sorgen für Brandgefahr oder gefährden die Verkehrssicherheit.

Rapex ist ein EU-weites System, in dem sich die Mitgliedstaaten über gefährliche Produkte austauschen können. Seit dem Start vor zehn Jahren ist die Zahl der Warnmeldungen in jedem Jahr gestiegen. Die betroffenen Produkte werden zurückgerufen oder vom Markt genommen. Lebensmittel, Medikamente und medizinische Geräte sind nicht Teil des Rapex-Systems. Für EU-Verbraucherkommissar Neven Mimca ist das Schnellwarnsystem "Ausdruck einer erfolgreichen Zusammenarbeit von nationalen Behörden und EU-Institutionen zum Wohl unserer Bürger".

Zahl der gefährlichen Produkte, die aus Deutschland gemeldet wurden:

Der Autor Daniel Bakir auf Google+