Zum ersten Mal in der Nachkriegszeit ist der Energieversorger RWE in die roten Zahlen gerutscht. Wie der Konzern mitteilte, hat er im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 2,8 Milliarden Euro verbucht. Im Vorjahr hatte er noch 1,3 Milliarden Euro verdient.
Grund für den Einbruch der Zahlen sind die Veränderungen am Strommarkt. Die Kohle- und Gaskraftwerke sind wegen der erneuerbaren Energien immer schlechter ausgelastet, Abschreibungen in Milliardenhöhe führten zu den Verlusten. Der Essener Energieversorger musste Wertberichtigungen hinnehmen.
Das Ergebnis in der konventionellen Stromerzeugung sank um 58 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro - auch, weil RWE 2013 für CO2-Zertifikate Geld zahlen musste. Die gesamte Stromerzeugung des Konzerns ging um fünf Prozent auf 217 Milliarden Kilowattstunden zurück, wegen mangelnder Rentabilität hat das Unternehmen bereits mehrere Kohlekraftwerke vom Netz genommen. Die Zahl stillgelegter Kraftwerke könne sich 2014 noch deutlich erhöhen, erklärte Konzern-Chef Peter Terium im Vorwort zum Geschäftsbericht.
Angesichts der "überaus schwierigen Lage" hatte Terium Ende Februar angekündigt, der Vorstand verzichte auf eine halbe Million Euro Gehalt. Bis Ende 2016 will RWE jede zehnte Stelle streichen, insgesamt rund 6700 Jobs und 4700 auf dem Heimatmarkt in Deutschland.