Das Berliner Start-up "the Blood" konnte in der "Höhle der Löwen" mit einem starken Auftritt zu einem spannenden Thema punkten. Das Gründerteam präsentierte ein Kit für nicht-invasive Tests von Menstruationsblut, die sich zu Hause anwenden lassen. Frauen mit Menstruationsbeschwerden sollen ihre Proben so ohne Umweg über einen Arzt einfach ins Labor schicken können und eine Analyse inklusive Empfehlungen für Besserung erhalten.
Die Investoren Carsten Maschmeyer und Nils Glagau zeigten sich überzeugt und boten dem Gründertrio Isabelle Guenou, Miriam Santer und Lucas Mittelmeier einen gemeinsamen Deal an. 20 Prozent der Firmenanteile für 200.000 Euro und doppelte Löwen-Unterstützung. Die "the Blood"-Macher sagten in der Sendung zu – aber nach der Show platzte der Deal doch noch, wie die Parteien auf Anfrage bestätigten.
Nach "Höhle der Löwen"-Auftritt: Wollten die Gründer keinen Deal?
Über die Absage des Deals zeigen sich die Investoren enttäuscht bis verärgert. "Nach dem Handschlag in der Sendung hätten wir uns gerne mit voller Kraft für the blood eingesetzt", sagt Maschmeyer. "Leider hat aber ein Altgesellschafter unser Doppel-Investment verhindert, sehr zu unserem Bedauern. Wir wünschen den Gründer:innen trotzdem alles Gute für die Zukunft." Auch Glagau betont, die Bluttest-Gründerinnen hätten ihn in der Show absolut überzeugt. "Im Nachgang hat sich aber herausgestellt, dass wir nicht zueinanderfinden. Bei mir ist der Eindruck entstanden, dass das Team nur die Werbeplattform bei 'Die Höhle der Löwen' nutzen wollte, ohne eigentlich einen weiteren Investor zu wollen. Das finde ich schade. Dennoch wünsche auch ich the blood viel Erfolg für den weiteren Weg.”
Den Vorwurf, es nicht ernst gemeint zu haben, weist "the Blood" zurück. "Wir hatten das Ziel, einen Löwen für uns zu gewinnen und hätten gerne mit Carsten und Nils zusamengeabreitet,", sagt Gründerin und CEO Guenou zum stern. "In den Verhandlungen nach der Show sind wir aber leider nicht auf einen Nenner gekommen." Der Deal sei nicht allein an einem Alt-Gesellschafter gescheitert, sondern es sei generell zu Unstimmigkeiten bei den Konditionen des Deals gekommen.
Dass das Start-up erst Ende letzten Jahres – wenige Monate vor Aufzeichnung der Show – andere Investoren an Bord geholt hat, dürfte die Verhandlungen aber durchaus verkompliziert haben. Diese hätten eine Million Euro investiert, sagt Guenou. Mediziner Lucas Mittelmeier, der in der Höhle der Löwen" noch als Teil des Gründerteams auftrat, hat das Unternehmen hingegen bereits wieder verlassen.
So richtig am Markt ist der Bluttest von "the Blood" auch noch nicht. Die Firma vertreibt – neben einem Shake und einer Menstruationstasse – derzeit über ihren Webshop einen Prototyp, der noch nicht das kann, was in der "Höhle der Löwen" präsentiert wurde. Bei dem "Zyklus-Check" werde das Menstruationsblut auf Auffälligkeiten untersucht und die Frauen erhielten auch Rückmeldung, sagt Guenou. Eine detaillierte Analyse und Diagnose verschiedener Biomarker kann "the Blood" aber noch nicht bieten. Die entsprechenden Studien, um als Medizinprodukt zugelassen zu werden, seien voraussichtlich kommenden Sommer abgeschlossen, sagt Guenou. Außerdem bereite das Unternehmen derzeit die nächste Investorenrunde vor.