Ein Schälchen Cornflakes zum Frühstück steht bei Kindern hoch im Kurs. Leider stecken viele Produkte voller Zucker. "Frühstückscerealien müssten eigentlich im Süßigkeiten-Regal stehen, weil sie bis zu einem Viertel aus Zucker bestehen", sagt Spacies-Gründer Rouven Kosel. Zusammen mit Kompagnon Carsten Hinzer stellte er in der "Höhle der Löwen" seine Alternative vor: Cerealien im Weltraumdesign, fast komplett frei von Zucker, dafür mit extra viel Protein (und ordentlich Süßungsmitteln).
Die Spacies-Macher können mit einem prominenten Geschäftspartner aufwarten: Rapper Cro ist bei dem Start-up an Bord und promotet das Frühstücksprodukt so wie andere Rapper zuvor schon ihre Eistees. So hat sich der Sänger auch seine eigene Cro-gebrandete Spacies-Sorte kreieren lassen. Online gehen die Spacies trotz stolzer Preise von knapp 7 Euro die Packung schon ganz gut weg, in der "Höhle der Löwen" suchen die Gründer nach einem Partner für den Einstieg in den Einzelhandel.
Spacies fällt in der "Höhle der Löwen" durch
Diese Expertise ist dort eindeutig vorhanden, doch die Löwen sehen die Spacies-Cerealien kritisch. Zwar loben sie das Weltraum-Thema und den Geschmack. Aber der Verkaufspreis ist ihnen zu hoch und die Marge zu klein. "Ich finde euer Produkt ist nicht handelsfähig", sagt Lebensmittel-Unternehmer Tillman Schulz. Er befürchtet zudem, dass er ständig Kapital für die Produktion nachschießen müsste. Als Investor müsse man sein Geld irgendwann auch wiederbekommen. "Das sehe ich lange nicht."
Auch die Firmenstruktur sorgt bei den Löwen für Stirnrunzeln. Denn an Bord kommen sollen neben Löwen und Panda-Rapper Cro noch weitere Investoren. Zudem ist Spacies unter dem Dach eines Company Builders gegründet, der ebenfalls mitsprechen darf, während die Gründer selbst zum Zeitpunkt des Pitches noch gar keine Anteile an der Firma haben, sondern nur Optionen darauf. "Die Struktur gefällt mir nicht", stellt Carsten Maschmeyer klar und Einzelhandelsexperte Ralf Dümmel pflichtet ihm bei. Beim Unternehmertum sei zwar nie alles fix, "aber hier ist überhaupt nix fix", bemerkt Dagmar Wöhrl und auch Nils Glagau bestellt liebe Grüße an Cro und ist raus.
Cro promotet Spacies mit Werbeclip
Mit einem Löwendeal ist es also nix geworden bei dem TV-Auftritt, der im Frühjahr aufgezeichnet wurde. Die restlichen Pläne seien seitdem aber aufgegangen, berichtet Mitgründer Hinzer dem stern. Cro und weitere Investoren sind tatsächlich als Teilhaber an Bord gekommen. Die beiden Gründer konnten ihre Optionen ziehen und halten nun etwas mehr als 50 Prozent der Firmenanteile. Die Spacies-Cerealien werden im eigenen Onlineshop verkauft, zudem nutzte das Gründer-Duo die Tour von Cro im Sommer, um auf den Konzerten Spacies zu präsentieren. Das Unternehmen mache sechsstellige Monatsumsätze, sagt Hinzer.
Derzeit verhandle Spacies mit mehreren Supermarktketten über einen Einstieg in den Einzelhandel, der möglichst bald gelingen soll. Das Timing erscheint gut, denn Platzhirsch Kellogg's hat sich aktuell mit Rewe und Edeka bei den Preisverhandlungen überworfen und beliefert die beiden Supermarktketten nicht.
Auch Minderheitsteilhaber Cro legt sich noch mal ins Zeug, um die Spacies bekanntzumachen. Auf seinem Youtube-Kanal hat er gerade einen offiziellen Werbeclip mit sich selbst in der Hauptrolle veröffentlicht. In dem Filmchen trifft er in einer Selbsthilfegruppe auf bekannte Werbefiguren der Kellogg’s-Konkurrenz, die allesamt süchtig nach Cerealien voller Zucker sind.