Ganz Italien hatte am Freitag mit erheblichen Transportproblemen zu kämpfen, nachdem die größten Gewerkschaften des Landes zum Generalstreik aufgerufen hatten. Unter anderem legten die Mitarbeiter des Luftverkehrs von 12 bis 16 Uhr die Arbeit nieder. Allein die angeschlagene Alitalia musste 230 Flüge streichen, darunter 125 internationale Verbindungen. Mit dem Ausstand wollten die Arbeitnehmervertretungen gegen die im Haushaltsgesetz 2006 der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi vorgesehenen Sparmaßnahmen in Höhe von 20 Milliarden Euro protestieren.
Die Zeiten und Modalitäten der Streiks waren je nach Region unterschiedlich. Die öffentlichen Verkehrsmittel standen im ganzen Land vier Stunden lang still, während die Belegschaft der italienischen Bahn von 9 bis 13 Uhr in den Ausstand trat. Auf vielen Straßen herrschte Chaos. In den Postämtern, öffentlichen Behörden, Krankenhäusern und Universitäten legten die Mitarbeiter den ganzen Tag die Arbeit nieder, die Banken waren morgens geschlossen. Vor allem die Schüler freuten sich: Sie hatten wegen des Generalstreiks entweder die erste oder die letzte Unterrichtsstunde frei.
Gegen das Haushaltsgesetz
Zudem fanden in vielen Großstädten Demonstrationszüge und Kundgebungen gegen das Haushaltsgesetz der Regierung statt, an denen sich Hunderttausende von Menschen beteiligten. Berlusconi bezeichnete die Arbeitsniederlegungen als "völlig unnütz".