Jungheinrich-Konzern Der langsame Weg zurück an die Spitze

Der Jungheinrich-Konzern, einer der führenden Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnik, sieht sich nach schweren Rückschlägen in einer Phase der Stabilisierung. Im vergangenen Jahr reduzierte sich der Konzernumsatz wegen der globalen Wirtschaftskrise um 22 Prozent.

Der Jungheinrich-Konzern, einer der führenden Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnik, sieht sich nach schweren Rückschlägen in einer Phase der Stabilisierung. "Wir sind dramatisch schnell in die Rezession hineingekommen, aber es geht nur langsam wieder heraus", sagte Vorstandschef Hans-Georg Frey am Mittwoch in Hamburg. Im vergangenen Jahr reduzierte sich der Konzernumsatz wegen der globalen Wirtschaftskrise um 22 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro; im laufenden Jahr sollen es wieder mehr als 1,7 Milliarden Euro werden. Das wäre annähernd das Niveau von 2006.

Durch Personalabbau und Kosteneinsparungen sei es gelungen, das Unternehmen operativ wieder in die Gewinnzone zu führen. Gleichzeitig würden Forschung und Produktentwicklung vorangetrieben. "Der Weltmarkt erholt sich", sagte Frey. "Doch die europäischen Kernmärkte von Jungheinrich weisen die geringsten Wachstumsraten auf." Während in Europa der Markt für Flurförderzeuge um sechs Prozent wachsen soll, sind es in Asien 15 Prozent. Schon im vergangenen Jahr ist der asiatische Markt erstmals so groß gewesen wie der europäische, wo Jungheinrich bislang den größten Teil seiner Produkte verkauft. Der Konzern will deshalb seine Aktivitäten in China deutlich ausbauen.

Die Einbrüche des Vorjahres waren vor allem auf das Geschäft mit neuen Staplern und Geräten zurückzuführen, während Kundendienst und Service weitgehend stabil blieben. Die Produktion ging entsprechend um 40 Prozent zurück. Jungheinrich strich mehr als 500 Arbeitsplätze bei der Stammbelegschaft und baute zudem 300 Leiharbeiter ab. Der Konzern beschäftigt jetzt noch knapp 10 300 Mitarbeiter.

Als Ergebnis nach Steuern weist der Konzern einen Verlust von 55 Millionen Euro aus, nach einem Gewinn von 77 Millionen Euro im Jahr zuvor. Er sei aber zuversichtlich, in den nächsten Jahren wieder zu früheren Kapitalrenditen zurückzukommen, sagte Frey. Die Familienaktionäre, die alle Stammaktien an Jungheinrich halten, verzichten in diesem Jahr auf eine Dividende. Die Vorzugsaktionäre sollen 12 Cent je Aktie bekommen, nach 55 Cent im Vorjahr.

DPA
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