Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute legen heute in Berlin ihr Herbstgutachten zur Konjunktur-Entwicklung in Deutschland vor. Die Experten sehen einen spürbaren Dämpfer und wollen ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr nach Medienberichten halbieren. Erwartet wird demnach ein Zuwachs von 1,0 Prozent. Im Frühjahr hatten die Forscher noch 2,0 Prozent für möglich gehalten.
Stimmung bei Unternehmen verschlechtert sich
Für dieses Jahr dürften sie ihre Prognose dagegen nur leicht von 0,9 auf 0,8 Prozent im Vergleich zur Frühjahrsprognose senken. Auch das Bundeswirtschaftsministerium beobachtet nach einem jüngsten Bericht eine Abschwächung.
"Die Wirtschaft entwickelt sich mit merklich gedämpfter Dynamik", heißt es im Oktober-Bericht des Ministeriums zur wirtschaftlichen Lage vom Mittwoch. Gegenüber den rezessiven Tendenzen im Euroraum zeige sich die deutsche Wirtschaft weiterhin vergleichsweise widerstandsfähig. Die Stimmung bei den Unternehmern habe sich aber weiter verschlechtert.
DBG fordert Umdenken in Europa
DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Europa schlittert in die Rezessionsfalle und auch Deutschland bleibt von einem Wachstumseinbruch nicht verschont." Er betonte, es sei höchste Zeit umzusteuern. "Die Regierungen müssen endlich wieder Geld in die Hand nehmen, Investitionen voranbringen und eine Wachstumsoffensive starten." Europa sei wegen seiner verfehlten Krisenpolitik derzeit die Wachstumsbremse für den Rest der Welt. "Es muss wieder zur Lokomotive werden."