Der Streit zwischen Leo Kirch und der Deutschen Bank geht heute Dienstag vor dem Landgericht München in die nächste Runde. Kirch will durch eine einstweilige Verfügung erreichen, dass die Deutsche Bank frühestens Ende September über seine 40-prozentige Beteiligung am Axel Springer Verlag verfügen darf. Bis dahin will Kirch die Verhandlungen über einen Verkauf des Pakets voran treiben. Nach einer Absage des Essener WAZ-Konzerns käme als Käufer vor allem der Schweizer Medienkonzern Ringier in Frage.
Paket könnte der Deutschen Bank zufallen
Setzt sich Kirch nicht durch, könnte das Paket noch heute der Deutschen Bank zufallen, die einen Kredit in Höhe von 720 Millionen Euro mit dem Paket besichert hat. Kirch wird vor Gericht durch seine Anwälte vertreten. Montag war allerdings auch darüber spekuliert worden, dass Kirch versuchen könnte, sich außergerichtlich mit der Deutschen Bank zu einigen. In diesem Fall könnten beide Seiten den Gerichtstermin bis kurz vor Verhandlungsbeginn absagen.
Axel Springer Verlag hält sich zu Gesprächen mit Ringier bedeckt
Der Axel Springer Verlag hält sich weiter zu einem möglichen Einstieg des Schweizer Verlagshauses Ringier und weitergehenden Engagements bedeckt. Eine Sprecherin des Axel Springer Verlages bestätigte am Dienstag lediglich erneut Gespräche mit Ringier über das 40-Prozent-Paket des Medienunternehmens Leo Kirch an Springer. Zu Berichten, wonach Springer auch eine Beteiligung an dem Schweizer Verlagshaus prüfe, wollte sie sich jedoch nicht äußern.
Tausch von Verlagsobjekten
Nach Angaben der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« wird in den Verhandlungen über die Möglichkeit einer strategischen Partnerschaft beider Unternehmen diskutiert. Offen sei noch, wie hoch eine Beteiligung des größten deutschen Zeitungshauses in der Schweiz ausfallen könnte. Das Konzept sehe auch den möglichen Tausch von Verlagsobjekten etwa im Zeitschriftenbereich vor.