Medienberichte US-Justizminiterium ermittelt gegen Uber

Uber Taxi in Moskau
Die App-Manipulation von Uber enthüllte die "New York Times" im März - jetzt drohen juristische Konsequenzen
© Vladimir Astapkovich/Picture Alliance
Die nächste Negativ-Schlagzeile für Uber: US-Ermittler haben den Fahrdienst-Vermittler ins Visier gefasst. Das Unternehmen hatte zuvor versucht, Behörden-Kontrollen zu manipulieren.

Für Uber läuft es seit einiger Zeit nicht rund. Jetzt muss das Unternehmen mit einer Anklage durch die US-Behörden rechnen. Diese ermitteln aufgrund von App-Manipulationen gegen den Fahrdienst-Vermittler.

Wie die "New York Times", "Washington Post" und das "Wall Street Journal" berichten, prüfe das US-Justizministerium den Fall. Die Ermittlungen stehen demnach aber noch am Anfang. Bei Uber seien Informationen zum Einsatz der sogenannten Greyball-Software eingefordert worden.

Uber versuchte Kontrolleure zu manipulieren

Mit dem Programm fingierte Uber die Anzeige in der App für mutmaßliche Behörden-Mitarbeiter in Städten, wo der Fahrdienst gegen geltende Beförderungsregeln verstieß. Zur üblichen Vorgehensweise der Kontrolleure gehörte es, Fahrten zu buchen, um Uber auf frischer Tat zu erwischen. In die Software waren unter anderem die Büro-Standorte der zuständigen Behörden eingespeist.

Sie sorgte dafür, dass dort in der App eine präparierte Anzeige mit fiktiven Fahrzeugen eingespielt wurde, die nicht gebucht werden konnten. Außerdem habe Uber Großeinkäufe günstiger Handys in Elektronik-Märkten beobachtet, hinter denen oft Behörden steckten, schrieb die "New York Times" bei Enthüllung der Tricks im März. Schon damals wurde vermutet, dass Greyball juristische Probleme bringen könnte.

Uber-Probleme häufen sich

Uber erklärte danach, die Software solle nicht mehr gegen Behörden-Mitarbeiter eingesetzt werden. Manchmal sei sie aber nötig, zum Beispiel um das Geschäft vor Sabotage durch Konkurrenten zu schützen.

Der Fahrdienstleister hat bereits länger mit Problemen zu kämpfen. Nach Enthüllungen einer Software-Entwicklerin wird intern geprüft, ob die Firmenkultur frauenfeindlich und diskriminierend ist. Mitgründer und Chef Travis Kalanick musste versprechen, erwachsener zu agieren, nachdem er bei einem Wortgefecht mit einem Uber-Fahrer, der sich über die schlechte Bezahlung beschwerte, gefilmt wurde. Die Google-Schwesterfirma Waymo wirft Uber vor Gericht den Einsatz gestohlener Roboterwagen-Technologie vor. Hinzu kommen die fortlaufenden Milliardenverluste, mit denen Uber für das rasante internationale Wachstum bezahlt.

DPA
fri