Periodenprodukte sind für menstruierende Menschen unverzichtbar, stellen aber auch einen Kostenfaktor dar. Vor allem für Personen mit geringen finanziellen Mitteln ist es keineswegs selbstverständlich, sich die entsprechenden Produkte leisten zu können. Auch von staatlicher Seite gibt es wenig Unterstützung. In Deutschland ist erst im vergangenen Jahr – maßgeblich ausgelöst durch eine NEON-Petition beim Deutschen Bundestag – die Mehrwertsteuer für diese Waren von 19 auf sieben Prozent reduziert worden.
In Irland hat der deutsche Discounter Lidl das Problem erkannt. Das Unternehmen ist Teil einer Initiative, die menstruierende Menschen mit finanziellen Problemen unterstützen möchte. Diesen Menschen können ab sofort über eine App Gutscheine für Periodenprodukte bekommen, mit denen sie ab Mai in den landesweit 168 Lidl-Filialen Binden und Tampons kostenlos abholen können. Lidl sei damit der erste große Einzelhändler auf der Welt, der diesen Service anbiete, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Lidl spendet Periodenprodukte für Obdachlose
Die Hälfte der jungen Frauen zwischen zwölf und 19 Jahren in Irland habe Probleme, sich Periodenprodukte leisten zu können, teilte Lidl unter Berufung auf eine Studie mit. Zehn Prozent der in dieser Studie befragten Frauen benutzten aufgrund der hohen Kosten weniger hygienische Mittel.
Das Angebot von Lidl entstand in Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Organisationen, die Obdachlose unterstützen – darunter auch die Initiative "Homeless Period Ireland", die Obdachlosen Zugang zu Periodenprodukten verschaffen möchte. Lidl hat zugesichert, regelmäßig Tampons und Damenbinden als Sachspenden an die Organisation zu schicken. So sollen auch Menschen, die kein Smartphone besitzen und die Gutscheine deshalb nicht über die App bekommen können, von der Aktion profitieren.
Quellen: RTE / Lidl Ireland