Der US-Autokonzern General Motors (GM) will sich Betriebsratsangaben zufolge nicht weiter finanziell an der Sanierung von Opel beteiligen. Dies sei bei einem Treffen von Opel-Betriebsrat, Gewerkschaften und Management des angeschlagenen Rüsselsheimer Autobauers am Montag deutlich geworden, teilte die Arbeitnehmervertretung mit. Die Pläne sähen vor, dass sich GM "nicht mit eigenen Beiträgen an der Restrukturierung" beteiligen wolle. Der US-Konzern habe lediglich den Überbrückungskredit für Opel von 600 Millionen Euro gezahlt und weitere 650 Millionen Euro als Vorschuss für Entwicklungsleistungen.
GM hatte die Sanierungskosten für Opel mit 3,3 Milliarden Euro veranschlagt. Der US-Konzern hofft, 2,7 Milliarden Euro davon in Form von Staatshilfen zu erhalten.
Der Betriebsrat warf GM vor, in Europa 2000 Stellen mehr abbauen zu wollen als das Unternehmen bislang öffentlich bekanntgegeben hat. Obwohl viele Ingenieure in Altersteilzeit gingen und es viele neue Projekte gebe, sollten keine neuen Arbeitskräfte eingestellt werden, erklärte der Betriebsrat. Daneben sei der angekündigte Stellenabbau im Management, der die Verkleinerung der Opel-Führung um rund 35 Prozent vorsehe, vom Tisch. "Im Gegenteil: Es werden neue Führungskräfte eingestellt", erklärte der Betriebsrat. Auch müsse die Opel-Führung keine finanziellen Einschnitte fürchten. "Sie wollen sich mit Sonder-Boni bedienen", erklärte der Betriebsrat.
Den Vorwurf, Opel wolle 2000 Stellen mehr abbauen als bekannt, wies das Unternehmen zurück. Opel wolle, wie bereits kommuniziert, europaweit rund 8300 Stellen streichen, sagte ein Konzern-Sprecher. Zur finanziellen Beteiligung GMs an der Sanierung Opels wollte das Unternehmen zunächst keine Stellungnahme abgeben.