Überschwemmungen Sinnbild für die Ungleichheit in der Stadt: New Yorker Essenslieferanten kämpfen sich durch die Fluten

New York Starkregen
© DPA
Sehen Sie im Video: New York leidet unter Rekord-Regen.




Ausläufer des Hurrikans "Ida" haben der Millionenmetropole New York den stärksten Regen seit Beginn der Aufzeichnungen gebracht. 
Innerhalb von nur einer Stunde fielen am späten Mittwochabend in Manhattan rund 80 Millimeter Regen, wie der Nationale Wetterdienst mitteilte.
Damit pulverisierte das Unwetter den bisherigen Rekord, den Tropensturm "Henri" erst vor gut einer Woche mit 49 Millimeter für 60 Minuten aufgestellt hatte.
Insgesamt ist der Sommer 2021 in New York nicht nur sehr heiß und sonnig, sondern auch der regenreichste in der New Yorker Geschichte.
New York versinkt im Regen. Während viele Menschen sich zu Hause in Sicherheit bringen, müssen Lieferfahrer weiter Essen durch die Stadt fahren – ein Zeichen für die wirtschaftliche Ungleichheit in der Metropole.

New York versinkt förmlich im Wasser: Durch Ausläufer des Hurrikans "Ida" kommt es in der Stadt zu schweren Überflutungen. Im Central Park etwa gingen binnen einer Stunde 80 Millimeter Regen nieder – die erst Ende August erreichte historische Höchstmarke für New York von 49 Millimetern wurde damit regelrecht pulverisiert. Mindestens 44 Menschen sind bereits durch die Überschwemmungen gestorben.

Wer kann, versucht zu Hause zu bleiben und sein Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. Einige müssen dennoch hinaus auf die Straßen der Stadt – zum Beispiel Essenslieferanten. In den sozialen Netzwerken kursieren Bilder und Videos von Lieferfahrern, die sich mit ihren Rollern oder Fahrrädern durch die Fluten kämpfen. 

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New York: Lieferfahrer muss während Sturzflut Essen ausfahren

Ein Video, das auf Twitter millionenfach angesehen wurde, zeigt einen Lieferfahrer, der sein Fahrrad durch kniehohe Wassermassen schiebt und dabei eine Essenslieferung in der Hand hält. Er war nicht der einzige, der an diesem späten Abend trotz ernsthafter Gefahr seinem Job nachgehen musste.

Die Bilder sorgten auch für eine Diskussion über die ungerechten Verhältnisse in der Stadt. Während die einen es für zu gefährlich halten, das Haus zu verlassen, müssen andere den Naturgewalten trotzen, um ihnen ihr Essen zu bringen. "Wenn es zu gefährlich für euch ist, ist es auch für sie zu gefährlich", twitterte Carlina Rivera, Mitglied im Rat der Stadt New York – und forderte: "Schützt unsere Lieferfahrer, bestellt heute Abend kein Essen."

Die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez twitterte: "Seid bitte nicht die Person, die während einer Sturzflut Essen bestellt. Dadurch geraten verletzliche Menschen in Gefahr."

Suche über Twitter

Aufgenommen hat das Video Johnny Miller, ein freiberuflicher Fotograf aus New York. "Manche von uns haben das Privileg, während einer Katastrophe nicht arbeiten zu müssen, und manche haben es nicht", sagte er der "New York Times". Den Lieferfahrer mit seinem Fahrrad in den Wassermassen zu sehen, habe ihm "den Magen umgedreht". Miller versucht nun, über Twitter den Mann zu finden – bisher noch ohne Erfolg. Er möchte ihm die Lizenzgebühren, die ihm Medienhäuser für die Verwendung seines Videos zahlen, zukommen lassen.

epp