Pipeline-Leck BP will Alaska-Ölfeld wieder hochfahren

Der britische Ölkonzern BP hat bekannt gegeben, dass die Förderung auf dem Ölfeld Prudhoe Bay in Alaska bis Oktober wieder vollständig hochfahren wird.

Falls das US-Verkehrsministerium zustimme, könnten mit der erneuten Freigabe des Ölfeldes wieder täglich über 400.000 Barrel Öl gefördert werden, sagte der für Alaska zuständige BP-Manager Steve Marshall am Donnerstag vor US-Abgeordneten. Die Menge entspricht etwa acht Prozent der US-Förderung. Der Ölpreis gab daraufhin nach.

Die Produktion in dem Ölfeld war Anfang August nach einem Leck in einer Pipeline im östlichen Teil stark gedrosselt werden. Derzeit werden nach Auskunft von BP im westlichen Teil des Ölfeldes täglich etwa 220.000 Barrel Öl pro Tag gefördert. BP will das Öl aus dem östlichen Teil des Feldes über Pipelines anderer Förderstätten umleiten. Die Zustimmung des US-Verkehrsministeriums steht dazu noch aus. Der Konzern hatte zuvor mitgeteilt, bei den Wartungsarbeiten an der Hauptpipeline voranzukommen. Bei Tests seien keine ernsthaften Rostschäden gefunden worden.

Am Ölmarkt sorgte die Nachricht für sinkende Preise: Ein Barrel (etwa 159 Liter) US-Leichtöl vergünstigte sich zeitweise um etwa einen halben Dollar auf 66,90 Dollar. Das war der niedrigste Stand seit Anfang April.

Kritik wegen mangelhafter Kontrolle

Unterdessen kritisierten US-Abgeordnete den BP-Konzern für die mangelnde Kontrolle seiner Pipelines. "Jahrelang zwei der wichtigsten Pipelines nicht zu kontrollieren, ist unverzeihlich", sagte der texanische Abgeordnete Joe Barton. Das Unternehmen habe mindestens seit 1998 das Innenleben der Pipeline nicht mehr mit speziellen Geräten untersucht. „Es sieht so aus, als ob BP darauf gehofft habe, dass das Feld erschöpft ist, bevor die Pipelines größere Schäden haben und ausgetauscht werden müssen“, sagte Barton. Der USA-Chef des Ölkonzerns, Robert Malone, räumte Versäumnisse des Unternehmens ein. BP habe bei den Wartungen die eigenen Ansprüche nicht erfüllt.

Reuters
Reuters